Torquator Tasso wird für seinen Sieg im Arc voraussichtlich eine Marke von 125, das sind 102,5 Kilo. Deutschlands Chef-Handicapper Harald Siemen hätte, das schreibt er in seinem Blog, gerne 126 gesehen, also ein Pfund mehr. Erst nächste Woche soll die Marke final feststehen.
Siemen, Historiker Nummer Eins im deutschen Turf und seit Jahrzehnten akribische Beobachter des Rennsports, wertet in seinem Blog die Leistung aber noch auf eine ganz andere Art. Und das ist wie immer lesenswert!
„Es war gewiss die richtige Entscheidung, mit René Piechulek einen Reiter zu verpflichten, der das Pferd genau kennt. Denn Torquator Tasso hat eine Eigenart, die zu kennen wichtig ist und die ihn beim Publikum von Beginn an so beliebt gemacht hat. Er kann gegen Ende eines Rennens, wenn die anderen schon müde werden, noch einmal enorm beschleunigen. Er braucht dazu aber auch jeden Meter der Distanz. Sein Reiter hat das brillant gelöst und ihn auf den letzten 200 Metern, als der Kessel voll unter Dampf stand, nur noch mit den Händen geritten.“ Ein dickes Lob an den Jockey also, der das in der Tat mustergültig gemacht hat.
Siemen weiter: „Wenn sich ein Rennen so entwickelt, kann Torquator Tasso eine Kraft entwickeln, die ihn durch Wände gehen lässt. So ging er auf den letzten Metern noch fast leicht an den Gegnern vorbei und gewann mit einer knappen Länge. Bezeichnend die von Christoph Soumillon auf der Zweitplatzierten Tarnawa gemachte Beobachtung, wonach Torquator Tasso am zweiten Ziel, das etwas mehr als 100 Meter hinter dem ersten steht, schon auf fünf Längen voraus war.“
Das Pferd, das durch Wände geht – ein echter Siemen zum Merken. Und wenn man sich das Rennen noch mal anschaut – Recht hat er!