Die von Sir Mark Prescott für Kirsten Rausing trainierte Alpinista hat am Sonntag in Köln den mit 125.000 Euro dotierten und zur Gruppe I zählenden 59. Preis von Europa gewonnen und damit den Sieg im Weidenpescher Saisonhighlight nach England entführt. Damit verhinderte die Gaststute von der Insel auch den ersten Gruppe I-Treffer des deutschen Champion-Jockeys Bauyrzhan Murzabayev, der mit Peter Schiergens Stall Nizza-Vertreter Nerium nach den geforderten 2400 Metern nach einem beherzten Ritt einen starken zweiten Platz belegte. (zum Video)
Wie fast einstimmig von den Aktiven nach dem Rennen berichtet, gab es nur wenig Tempo im Rennen, was vor allem dem am Ende drittplatzierten Derbysieger Sisfahan nicht geschmeckt haben dürfte. Murzabayev fasste gegenüber den Entschluss seinen Partner an die Spitze zu beordern und ließ ihn dort ordentlich treten. Der Lokalmatador brachte das Feld dann auch in die Gerade und wirkte lange wie ein möglicher Sieger. Gleichwohl war abzusehen, dass die unter Siegreiter Luke Morris immer im Vordertreffen positionierte spätere Siegerin auch eine heiße Klinge schlagen würde. In der Bahnmitte eingesetzt, passierte sie Nerium und war dann eigentlich auch als Siegerin hochgezogen. Nerium kämpfte zwar noch einmal zurück, war am Ende letztlich aber chancenlos gegen die Engländerin, die nach dem Sieg im Berlin-Grand Prix nun bereits ihren zweiten Gruppe I-Treffer auf deutschem Boden erzielte. Der Darius Racer Sisfahan aus dem Quartier von Henk Grewe fand ebenfalls noch schön ins Rennen, der Weg nach vorne war dann aber einen Tick zu weit, die beiden vor ihm platzierten Pferde holte er nicht mehr ein.
Im Umfeld von Alpinista, deren Großmutter Albanova den Preis von Europa im Jahr 2004 auch gewonnen hatte, war man natürlich glücklich und zufrieden. „Wir sind Frau Rausing sehr dankbar, dass sie uns so eine tolle Stute in den Stall gestellt hat. Jetzt müssen wir erst einmal schauen, wie sie das Rennen und die Heimreise verkraftet, dann sehen wir weiter. Ascot oder München könnten ihre nächsten Ziele sein. Die Gesundheit der Stute steht aber jetzt erstmal im Vordergrund bevor wir ihr nächstes Rennen planen“, so ein Vertreter des Siegtrainers.
Wenn die Siegerin noch einmal über den Kanal reist, würde die Frankel-Tochter am 7. November in München-Riem zu einem lupenreinen Gruppe I-Hattrick antreten. Für die hiesigen Aktiven aufgrund der Stärke der Engländerin sicher nicht die beste Vorstellung, für alle anderen sicher ein weiteres Highlight im Rennkalender.