Der vielleicht einflussreichste Deckhengst aller Zeiten in der Vollblutzucht lebt nicht mehr. Galileo ist tot! Das hat das Coolmore Stud, in dem sein Zuhause war, mitgeteilt (hier nachzulesen).
Er sei angesichts einer chronischen schwerwiegenden Verletzung des linken Vorderfußes am heutigen Samstag im Alter von 23 Jahren eingeschläfert worden.
Zu Rennzeiten siegte er im Epsom Derby, im Irischen Derby und im King George VI and Queen Elizabeth Stakes. Bei den ersten sechs seiner acht Starts blieb er ungeschlagen, wechselte dann nach Niederlagen in den Irish Champion Stakes (Kopf geschlagen Zweiter) und dem Breeders Cup Classic (Siebter) in die Zucht.
Der Hengst war Champion in den Jahren 2008, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020. Also sage und schreibe zwischen 2010 und 2020 elfmal in Serie. Er stellte 91 Gruppe-Sieger, mit dem überragenden Frankel an der Spitze. Australia, Ruler Of The World, Magician, Gleneagles, The Gurkha, Churchill, Anthony Van Dyck, Serpentine, Minding, Winter, New Approach und auch Love sind nur weitere der zahlreichen Klassepferde des abgetretenen Champions. Nicht zu vergessen Nathaniel und Arc-Sieger Waldgeist!
Seine Decktaxe war schon seit Jahren „private“, er galt als teuerster, mindestens einer der teuersten Hengste der Welt. Die Rede ist von zuletzt 600.000 Euro. Das war auch die genannte Zahl eines Textes in „The Sun“, in der er als wertvoller als die Weltklassefußballer Cristiano Ronaldo und Lionel Messi beschrieben wurde.
Der 1998 geborene Galileo war ein Sadler’s Wells-Sohn aus der Urban Sea, die als Highlight ihrer Karriere den Prix de l’Arc de Triomphe gewinnen konnte. Urban Sea stammt aus der Schlenderhaner Stute Allegretta, die damit die Großmutter des jetzt abgetretenen Champions ist. Das älteste deutsche Privatgestüt ist damit der Ursprung der vielleicht größten Erfolgsgeschichte der internationalen Vollblutzucht.
Galileos Bruder Sea The Stars zählt ebenfalls zu den einflussreichsten Hengsten in Europa und auch darüber hinaus.