Deutschlands Derbysieger In Swoop ist knapp am großen Triumph vorbeigeschrammt und hat im Prix de l’Arc de Triomphe am Sonntag in Paris sensationell den zweiten Platz belegt.
Der von Cristian Demuro gerittene Sottsass war im Ziel des mit 3 Millionen Euro dotierten Rennens mit rund einer halben Länge vor dem Schlenderhaner Hengst, der eine großartige Leistung zeigte. Rang drei ging an Persian King.
Die zweifache Arc-Siegerin Enable war im Ziel nur Sechste, hatte indes nicht das beste Rennen, wurde in der Geraden von zwei Konkurrenten wie in ein Sandwich genommen, war aber auch nicht mehr so recht durchzugsstark zu dieser Zeitpunkt.
In Swoop galoppierte, aus Startbox 1 startend, während des Rennens an der Innenseite immer an fünfter, sechster Stelle, hatte Enable und Stradivarius neben sich, den späteren Sieger Sottsass vor sich. Den Angrif startete er auf freier Bahn innen, kam knapp nicht hin, allen Versuchen zum Trotz. Sottsass ist der französische Derbysieger des Jahres 2019, zeigte nun im Arc, welche Klasse auch er besitzt.
Mehr als zufrieden zeigte sich In Swoops Trainer Francis-Henri Graffard nach dem Rennen: „Natürlich ist es schade, so knapp geschlagen zu sein. Natürlich bin ich zufrieden mit seiner Leistung. Das war die beste Leistung seiner Karriere. Aber man fragt sich natürlich direkt, wenn man einmal so knapp vorbei geschrammt ist, ob man eine solche Chance nochmal haben kann. Das sind halt diese Momente, in denen es passen muss. Wir wussten immer, dass er ein Superpferd ist und wir wussten auch, dass er im Alter besser wird. Ein zweiter Platz im Arc ist – jenseits der ersten Enttäuschung – fantastisch. Er ist ein sehr einnehmendes Pferd. Wir können bei den großen Rennen mithalten, das ist wirklich ein Verdienst des ganzen Teams und wir können sehr zufrieden sein.“
Auch Jockey Ronan Thomas stellte seinem Pferd ein Top-Zeugnis aus: „Wir hatten ein ideales Rennen hinter dem späteren Sieger. Er war unterwegs etwas faul, wie üblich. In der Geraden dachte ich, wir könnten Vierter werden, als er auf einmal anzog. Schade, dass es nicht geklappt hat. Ich bin sicher, dass wir den Sieger ins Ziel gedrückt haben. Das konnte ich merken. Als wir kamen, zog Sottsass wieder an.“
Dessen Trainer Jean-Claude Rouget war nach dem Arc-Sieg verständlicherweise emotional sehr bewegt. Es war sein erster Arc-Sieg. „Ja ich bin schon sehr bewegt. Wir haben schon die großen Klassiker gewonnen, aber noch nicht dieses Rennen. Ich freue mich sehr für das Pferd und die Besitzer. Es war ein schwieriges Jahr – für alle, aber insbesondere auch für dieses Pferd. Ich habe lange gebraucht bis ich ihn da hatte, wo ich ihn hinhaben wollte. Er ist gerade erst so richtig in Form gekommen. Er hatte einen guten Startplatz, ein gutes Rennen. Letztes Jahr ist er dann etwas zu früh ins Finish gestartet, heute hat er da losgelegt, wo es richtig war. Und sein Finish war großartig, es hat alles gepasst.“
Siegjockey Cristian Demuro: „Ich hatte damit gerechnet, dass Enable vorne geht, aber nachdem das nicht passiert ist, war mir klar, dass es kein Tempo und einen Schlussprint geben würde. deshalb habe ich mir den richtigen Punkt hinter der Spitze gesucht, weil er einfach diese starke Schlussbeschleunigung hat. Und es hat geklappt. Was soll ich sonst sagen? Für mich ist es ein Kindheitstraum, der wahr geworden ist. Auch wenn das Publikum gefehlt hat, es ist und bleibt der Arc und damit wird man Teil der Geschichtsbücher.“
Das Gestüt Schlenderhan erhielt für den zweiten Rang 685.500 Euro Rennpreis. Und hat eines der besten Pferdes Europas in seinem Besitz.