Sport-Welt: Best Solution ist mittlerweile in Deutschland eingetroffen. Hatten Sie bereits Gelegenheit, ihn zu sehen? Was für einen Eindruck macht er auf Sie?
Frank Dorff: Ich habe mir den Hengst natürlich vor dem Kauf in England angeschaut. Wenn er mir nicht gefallen hätte, hätten wir uns nicht beteiligt.
Daniel Krüger: Er hat mir vom Exterieur sehr gut gefallen, dies hat auch die Anerkennungskommission des Direktoriums bestätigt, die vor einigen Tagen auf Auenquelle war.
Sport-Welt: Das Gestüt Auenquelle wurde als Standort ausgewählt. Wie fiel diese Entscheidung?
Frank Dorff: Das Gestüt Auenquelle hat als Hengstgestüt einen sehr guten Ruf. Herr Ellerbracke war auf der Suche nach einem weiteren Deckhengst neben Soldier Hollow. Das Gestüt Auenquelle hat einen sehr großen Kundenstamm, welcher den Hengst sicher unterstützen wird.
Daniel Krüger: Die zentrale Lage des Gestüts Auenquelle und das herausragende Netzwerk von Herrn Ellerbracke waren für uns maßgeblich in der Entscheidung. Es liegt fast in der Mitte zwischen Brümmerhof, Ittlingen und Röttgen.
Sport-Welt: Wie kam es zu dem Kauf? War Best Solution auf dem Markt oder bedurfte es einer Anfrage Ihrerseits?
Frank Dorff: Herr Ostermann und Herr Baum kamen auf die Mehl-Mülhens Stiftung zu und Herr Dr. Günter Paul war von dieser gemeinsamen Idee sofort begeistert. Man hatte die unterschiedlichsten Hengste zur Auswahl, Best Solution erschien uns als das beste Angebot.
Daniel Krüger: Durch die Gruppe I-Siege in Deutschland war Best Solution schon lange ein auch in Deutschland bekannter Name. Ein Pferd mit einer Gewinnsummer von über drei Millionen Euro muss ein enormes Leistungspotenzial und ein weit über dem Normalen stehenden Siegeswillen haben. Der Schritt, diesen Hengst für Deutschland zu gewinnen, war der nächstlogische.
Sport-Welt: Das Gestüt Brümmerhof und das Gestüt Röttgen haben in Partnerschaft zwei Stuten für den Hengst bei der Arqana Vente d’Elevage gekauft. Was waren die Anforderungen an die beiden Neuzugänge, wie haben Sie sie ausgewählt?
Frank Dorff: Die Hauptanforderung war, dass die Stute optimal zu Best Solution passt. Exterieur, Abstammung, dazu Renn- und Zuchtleistung waren die Kernpunkte.
Daniel Krüger: Vor allem war uns auch die Qualität der Stuten wichtig.
Sport-Welt: Welcher Mutterstutenherde werden beide angegliedert?
Frank Dorff: Wir haben uns entschieden, die Stuten in Brümmerhof unterzustellen. Die Familie Baum hatte hier den notwendigen Platz. Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit.
Daniel Krüger: Die Stuten sind beide gut in Brümmerhof angekommen und werden nach erfolgreicher Abfohlung nach Auenquelle fahren, wo sie dann von Best Solution gedeckt werden. Es ist ein Joint Venture beider Gestüte.
Sport-Welt: Herr, Dorff, gibt es bereits konkrete Pläne, welche Ihrer Stuten im kommenden Jahr zu Best Solution gehen werden?
Frank Dorff: Ja, wir werden in der kommenden Saison vier oder fünf Stuten zu Best Solution schicken. Darunter mehrere Black Type-Stuten und die Mütter von Gruppesiegern.
Sport-Welt: Gibt es darüber hinaus schon erste Anfragen aus dem Ausland?
Daniel Krüger: Das Feedback auf den Hengst von Seiten der Züchter ist überwältigend. Aus dem In- und Ausland. Es haben sich sogar ausländische Züchter an dem Hengst beteiligt, im Augenblick haben wir tatsächlich sogar Anfragen aus Australien – aber eigentlich kein Wunder, bei einem Caulfield Cup-Sieger.
Sport-Welt: Mit wie vielen Sprüngen rechnen Sie im ersten Jahr?
Daniel Krüger: Um hier eine finale Antwort zu geben, ist es eigentlich noch zu früh in der Saison. Viele deutsche Züchter warten erst ihr Fohlen ab. Stand heute haben wir über 40 Anmeldungen und der Hengst sollte sicherlich über 60 Partnerinnen bekommen. Allein das Gestüt Auenquelle wird Best Solution mit zehn Stuten unterstützen.
Sport-Welt: Sie werben mit dem Slogan „die beste Lösung für ihre Stuten“. Was bringt Best Solution mit, auf was dürfen sich die Züchter freuen?
Frank Dorff: Er ist ein dreifacher Gruppe I-Sieger über 2400 Meter – ein richtiger Steher mit Speed. Vom Blut passt er zu vielen deutschen Stuten. Ein makelloses Exterieur und auch ein einwandfreier Charakter.
Daniel Krüger: Sein Vater Kodiac hat sich in England und Irland zu einem Superstar entwickelt. In seiner ersten Saison kostete der Dreiviertelbruder von Invincible Spirit 5.000 Euro, in Saison 2020 wird er 65.000 Euro kosten und ist seit Monaten ausgebucht. Dies ist das Zehnfache der Decktaxe von Best Solution.
Nicht vergessen darf man, dass Best Solution auch schon als Zweijähriger sehr erfolgreich war und den von Herrn Dorff angesprochen Speed mitbringt. So gewann Best Solution in Newmarket ein Gruppe III Rennen über 1600 Meter.Auf der Webseite stallion-bestsolution.de findet man neben allen Daten und Fakten zum Hengst auch die Videos seiner größten Erfolge.
Sport-Welt: Immer wieder wurden in den letzten Jahren Hengste aus dem Ausland gekauft, um sie hier bei uns in Deutschland aufzustellen. Ist das der Weg, der auch in Zukunft bestritten werden muss, um der deutschen Zucht – neben den etablierten Top-Hengsten – wieder zu mehr „Stallion Power“ zu verhelfen?
Frank Dorff: Solange aus den eigenen Reihen kein Superstar da ist, müssen wir diesen im Ausland suchen. Die deutschen Züchter sind sehr wählerisch und erwarten ein gutes Angebot. Dieses erfüllt Best Solution.
Daniel Krüger: Vollblutzucht ist seit ewigen Zeiten international. Wichtig ist, dass wir in Deutschland Züchter finden, die den Mut haben neue Hengste aufzustellen und den Stutenbesitzern ein adäquates Angebot unterbreiten. Damit die Basis unseres Rennsports – die Zucht – erhalten bleibt. Big Shuffle, Campanologist und Doyen sind das perfekte Beispiel für ein hartes, international erprobtes Rennpferd mit bestem Blut, welche in Deutschland erfolgreich waren Dies sind alles Kriterien, die auch auf Best Solution zutreffen.