Seit vergangener Woche hat Magadan einen neuen Besitzer, der Hengst hat sein neues Quartier im Adelresort in Kevelaer bezogen, wird für Trainer Mats Snackers im Derby starten. Etwas verwundert ist man schon über diesen Schritt, zumal der Soldier Hollow-Sohn beim letzten Start in München im Ausgleich III nur Fünfter wurde.
Wie ist der Deal zu Stande bekommen?
Über die HFTB Racing Agency. Ich bin ja noch „Neuling“ und kenne mich doch noch nicht so aus. Holger Faust hat mir verschiedene Optionen angeboten.
Warum kaufen Sie Magadan jetzt so kurz vor dem Derby?
Ich hatte mir so gewünscht, einmal bei diesem tollen Event dabei zu sein, im Führring zu stehen und das ganze drumherum zu genießen. Leider lief es diese Saison mit El Faras bisher durch die unglücklichen Starts nicht optimal. Wir hatten uns einiges erhofft. Jetzt hoffe ich, dass wir doch noch mitmachen können.
Magadan hat sich im letzten Start nicht gerade mit Ruhm bekleckert und die Distanz war mit 1600 Metern auch nicht gerade Derby-verdächtig. Keine Angst, dass Sie dort abgeschlagen Letzter werden?
Darum geht es mir doch gar nicht. Nicht jeder kann gewinnen. Es muss auch schwächere Pferde geben, so wie bei Sportlern auch. Spaß zu haben, Leidenschaft und Euphorie mit Freunden und Gleichgesinnten zu teilen ist eine wunderschöne Sache.
Warum ausgerechnet Magadan?
Herr von Finck hat mit Soldier Hollow einen tollen Hengst auf den Weg gebracht. Jetzt bin auch ich ein Fan davon geworden. Auch mein 10 jähriger Maningrey ist ein Soldier Hollow und der hat ja kürzlich nach zwei Jahren Pause erneut zwei kleine Rennen hintereinander gewonnen.
Gab es andere Pferde, an denen Sie „dran“ waren?
Ich hatte auch andere Optionen in Betracht gezogen. Am Ende lag man preislich aber zu weit auseinander.
Haben Sie nicht manchmal Sorge, dass die Szene ihr Tun belächelt?
Das vermag ich nicht zu beurteilen. Ich finde den Sport toll, das Knistern, das mitfiebern, letztendlich dieses Wechselbad der Gefühle. Ich möchte den Sport unterstützen und das ist wichtig. Vor der letzten Veranstaltung in Baden-Baden habe ich die bekannte Reportage im SWR gesehen. Ich war emotional so bewegt und begeistert von dem, was Herr Dr. Jacobs und seine Mitstreiter in so einer schwierigen Lage auf die Beine gestellt haben, dass ich am nächsten Tag Herrn von Schubert mitgeteilt habe, dass ich gerne Baden-Baden unterstützen möchte. Wenn es so ein schönes Event nicht mehr geben würde, welches mir und sicher vielen anderen viel Freude bereitet, dann wären alle Beteiligten mehr als traurig.
Warum machen Sie das?
Großzügigkeit und Engagement sind immer noch Tugenden, welche wir aufrechterhalten müssen. Wenn wir es nicht selbst tun, wer dann?
Jetzt also Magadan im Derby mit Fabian Weißmeier.
Unser Jockey Fabian Weißmeier reißt sich seit längerem ein Bein aus, um uns täglich zu unterstützen. Morgens im elterlichen Betrieb und mittags bei uns. Einmal im Derby reiten, alles miterleben und zu fiebern, die Nacht vorher nicht schlafen zu können, das sei sein größter Wunsch. Es bereitet mir Freude, auch anderen Menschen eine Freude zu machen und dabei zu helfen, Lebensträume zu verwirklichen.
