Timo Horn über das „Erlebnis Klassiker“

Timo Horn, Torhüter des 1. FC Köln und Rennpferd-Besitzer, stach am Montag bei allem Gewusel im Kölner Führring vor dem 33. Mehl-Mülhens-Rennen heraus. Kein Wunder, mit seinen 1,92 Meter überragte er die meisten Menschen, die um ihn herum standen. Seit ein paar Jahren zählt der 24-Jährige, der in diesem Jahr mit den „Geißböcken“ den schweren Gang ins Bundesliga-Unterhaus antreten musste, regelmäßig zu den Gästen im Weidenpescher Park, aber auch in Iffezheim war er bereits zu Besuch. Und das nicht nur, wenn seine Pferde, die er gemeinsam mit Kölns Renn-Vereins-Präsidenten Eckhard Sauren besitzt, am Start sind. Doch der vergangene Montag war auch für Timo Horn ein ganz besonderes Erlebnis. Zum ersten Mal hatte er mit dem von Mario Hofer in Krefeld trainierten Julio einen Starter in einem Klassiker.

„Es ist einfach großartig, an einem solchen Rennen teilzunehmen. Julio ist ja erst mein zweites Pferd, an dem ich beteiligt bin. Nicht viele Besitzer haben das Glück, in einem Klassiker an den Start zu kommen“, sagte Timo Horn nach dem Rennen zur „Sport-Welt“. Sein erstes Rennpferd, an dem er beteiligt war, ist der mittlerweile von Carina Fey in Chantilly trainierte Aufsteiger – ein Prädikat, welches auch für 2019r wieder für den Keeper und sein Team gelten soll. Doch mit Julio nahm das Abenteuer Galopprennsport für den Silber-Medaillen-Gewinner bei den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro Fahrt auf. 2017 gewann der Exceed and Excel-Sohn Julio aus Brümmerhofer Zucht das Ferdinand Leisten-Memorial und avancierte zum gewinnreichsten Zweijährigen der vergangenen Saison. Alleine das ist ein Erfolg, der nur den wenigsten beschieden ist.  

Voll in der Materie
Als Jahresdebütant hatte Julio am Montag in Köln letztlich keine Siegchance, doch das trübt bei dem Torhüter das „Erlebnis Mehl-Mülhens-Rennen“ keineswegs. „Das Rennen war sehr langsam gelaufen. Julio mag es gerne schneller und hat unterwegs gepullt, aber als Jahresdebütant war das schon in Ordnung. Ich glaube auch, dass 1600 Meter die oberste Grenze für ihn sind. Kurz habe ich gedacht, dass er vielleicht Dritter werden kann“, sagte Horn, dessen Mannschaftskollege Marcel Risse ebenfalls gemeinsam mit Eckhard Sauren Pferde besitzt, weiter. Bei seiner Analyse des Rennens wird klar: Horn hat sich in den letzten Jahren mit der Materie „Galopprennsport“ auseinander gesetzt. Er weiß, worüber er spricht, auch abseits des Fußballplatzes. „Ich denke, Julio ist auf den Distanzen 1200 bis 1400 Meter am besten. Vielleicht gehen wir in die Silberne Peitsche“, blickt er voraus. Und wie steht es mit dem Sieger? „Mit Ancient Spirit habe ich wirklich nicht gerechnet“, gibt er zu. Doch war er mit dieser Erkenntnis gewiss nicht der einzige Experte am Montag. Auch privat ist Horn, der seit 2014 mit seiner Carina verheiratet ist, voll und ganz aufs Pferd gekommen. 2016 berichtete der Kölner „Express“, dass sich Timo Horn den Ex-Galopper Marunas gekauft hatte. Er taufte den ehemals Eckhard Sauren gehörenden Schimmel in „Olaf“ um. Nach einer Umschulung zum Reitpferd reitet ihn Carina Horn in ihrer Freizeit. Gespannt sein darf man indes, was der Rennsport noch für den Kölner Publikumsliebling, der dem 1. FC Köln auch im Abstieg die Treue hält, noch bereit hält. Seinen Galoppern und der Kölner Rennbahn wird er in jedem Fall genauso treu verbunden bleiben wie dem „Effzeh“.      
 

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