Eine mehr als 100-jährige Tradition steht hinter den Pferderennen in Gelsenkirchen-Horst. Bis auf eine Ausnahme erinnert auf dem einstigen Rennbahngelände eigentlich aber nichts mehr an diese. Mit einer Ausnahme: Dem im Jahr 1895 erbauten historischen Waagegebäude.
Doch auch dieses soll es bald schon nicht mehr geben. Zumindest wenn es nach Eigentümer „Vivawest“ geht, der nun einen Abrissantrag gestellt hat, um auf dem Gelände einen viergruppigen von Gekita betriebenen Kindergarten zu bauen.
Die Politik, die zwar hinter dem Bau des Kindergartens – allerdings unter Erhalt des Waagegebäudes – steht, zeigt sich enttäuscht bis entsetzt über diesen Vorgang. Gleichwohl sieht sie aber wohl keinen Hoffnungsschimmer den Abriss doch noch zu verhindern. Franz-Josef Berghorn, CDU-Fraktionssprecher, sagte gegenüber der WAZ: „Vivawest ist Eigentümer und entscheidet allein. Es bleibt nur eine Erinnerung an den Rennsport zu fordern. Und das muss mehr sein als ein Gedenkstein.“
Ein Konzept, welches einen Anbau auf einem erheblich vergrößerten Grundstück für eine Kita mit Nutzung der Obergeschosse durch Vereine oder Ähnliches vorsieht, verbunden mit einem Abriss-Moratorium, wurde indes vom „Runden Tisch Horst“ und der „Initiative zur Rettung und Neunutzung des Waagehauses“ als Bürgeranregung in die nächste Bezirksvertretungssitzung eingebracht.
