GaloppOnline.de: Wie viele Karriere-Siege sind es jetzt bei Ihnen, nach den heutigen fünf Erfolgen?
Michael Cadeddu: Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich gucke mir kaum Statistiken an, bin auch abergläubisch. Aber fünf an einem Tag, das weiß ich ganz sicher, hatte ich bisher noch nie.
GaloppOnline.de: Wenn man einmal, zweimal hintereinander gewinnt, wirkt das tatsächlich beflügelnd bei den folgenden Ritten, oder wird man dann leichtsinnig?
Michael Cadeddu: Natürlich steigt das Selbstgefühl. Vor allem, wenn man weiß, wo das Ziel steht. Doch hatte ich auch bei allen zehn Ritten des Tages wirklich viele aussichtsreiche darunter. Ich versuche mich natürlich an die Reit-Order zu halten, wenn es die explizit so nicht gibt, fühlt man sich sogar ein wenig freier und kann dem eigenen Bauchgefühl folgen.
GaloppOnline.de: War Arles heute ihr bedeutendster Sieg?
Michael Cadeddu: Ganz lange bin ich ja noch nicht permanent in Deutschland, genau seit 2013. Ich hatte auf Amazonit für das Gestüt Karlshof und Trainer Jens Hirschberger schon einmal einen Listen-Sieger, mit dem es Derbypläne gab, die sich für mich dann nicht realisiert haben. Und ich bin ja für die Agentur von Holger Faust unterwegs. Beide sind sozusagen meine zweite Familie. Im Übrigen ist es mir wichtig, die Zeit bei dem Trainer mit den Pferden von Schlenderhan zu erwähnen. Schlenderhan liegt mir weiter im Herzen. Doch es erfüllt mich schon mit Stolz, jetzt auch für andere Trainer erfolgreich zu sein.
GaloppOnline.de: Sie reiten ja auch in der Morgenarbeit. Wie kommen Sie mit dem Gewicht klar und wie halten Sie sich fit?
Die Arbeit, zu der ich gewöhnlich mit dem Rad fahre, hält mich fit. Das ist das Meiste. Ich jogge auch. 53 Kilo in den Sattel zu bringen sind für mich kein Problem.
GaloppOnline.de: Was steht demnächst für Sie an?
Michael Cadeddu: Nach so einem Tag wie heute kommt es erst einmal darauf an, sozusagen „auf dem Boden zu bleiben.“
