Zu einem kuriosen Zwischenfall kam es auf der US-Rennbahn Parx in Pennsylvania, als Jockey Angel Castillo seine Peitsche im Endkampf verlor und sich einfach die von dem neben ihm reitenden Pierre Hernandez Ortega schnappte. Castillo wurde daraufhin starker Zweiter, während Ortega auf dem Favoriten Distant Thoughts nur Vorletzter wurde.
Es war diese Saison übrigens nicht das erste Mal, dass die beiden „bösen Buben“ den Stewards in Parx unangenehm auffielen. Castillo wurde in der Frühsaison beschuldigt, er hätte sein Pferd mit einem Elektro-Schocker motiviert schneller zu laufen, nachdem man das Gerät in der Jockeystube entdeckt und ihn als Täter identifiziert hatte. Doch man hatte den falschen Mann erwischt, denn man fand heraus, dass der Schocker Ortega gehörte. Ortega wurde daraufhin an den Zaun gestellt, ging aber in Berufung, die Lizenz-Aufhebung wurde rückgängig gemacht und seitdem ist Ortega wieder im Einsatz.
Die Sache mit dem Peitschenklau ist allerdings nichts Neues und nicht nur auf die USA beschränkt. Den berühmtesten Raub in Europa beging der legendäre Lester Piggott. Er klaute in Deauville im Endkampf Alain Lequeux das wichtige Hilfsmittel, nachdem er seine Peitsche verloren hatte und wurde Zweiter vor dem drittplatzierten Lequeux. Doch die für ihre Härte bekannten französischen Stewards disqualifizierten Pigott ziemlich humorlos und setzten ihn hinter seinen peitschenlosen Franzosen auf den dritten Platz.
Und wie reagierte die Rennleitung in Pennsylvania? Sie beließen es bei dem Resultat und leiteten noch nicht einmal eine Überprüfung der Geschehnisse ein.