Die Rennwoche in Bad Harzburg ist nach fünf Renntagen am vergangenen Wochenende zu Ende gegangen. Früher war Hubertus Fanelsa dort oftmals eine der Trainer, die groß abgeräumt haben. Anno 2014 fungierte er wie schon 2013 in neuem Rollenspiel im Harz. Patrick Bücheler hat sich für die Sport-Welt mit Fanelsa in Bad Harzburg unterhalten, ein buntes Potpourri an Fragen gestellt. Auf die es die Fanelsa-typischen kurzen, knappen Antworten gab.
GaloppOnline.de: Sie zählen in Bad Harzburg zu den Institutionen. Früher als Trainer, heute in anderer Rolle. Was machen Sie genau?
Hubertus Fanelsa: Zunächst einmal bin ich entspannter Privatier und stolzer Großvater von drei Enkelinnen. Wenn es die Zeitpläne dann noch erlauben, unterstütze ich einige Rennvereine bei der Betreuung von Förderern und Sponsoren an Renntagen.
GaloppOnline.de:Welche Erinnerungen an die Siege in Bad Harzburg haben Sie?
Hubertus Fanelsa: Ich erinnere mich gerne an die eine oder andere „Tulpe“ am Graditzer Pavillon mit meinem Freund Uwe Stoltefuß.
GaloppOnline.de: Was zeichnet Bad Harzburg aus, früher und heute?
Hubertus Fanelsa: Bad Harzburg steht für Atmosphäre, Basissport, Traditionsbewusstsein und gezielte Innovation. Stephan Ahrens, der Präsident des Harzburger Rennvereins, verkörpert diese Werte vorbildlich und treibt die Weiterentwicklung des Sports am Weißen Stein maßgeblich voran.
GaloppOnline.de:Wie sehen Sie die Wichtigkeit der Rennbahn für den gesamten deutschen Rennsport?
Hubertus Fanelsa: Bad Harzburg ist seit Jahrzehnten ein fester und nicht mehr wegzudenkender Bestandteil des Turf-Kalenders.
GaloppOnline.de: Sie sind jetzt seit vielen Jahren kein Trainer mehr. Bereuen Sie das, fehlt Ihnen etwas?
Hubertus Fanelsa: Der Trainerberuf ist ein sehr herausfordernder Beruf. Vor diesem Hintergrund und dem beruflichen Herbst meiner Laufbahn, bin ich dankbar, dass ich mich noch einmal umorientieren konnte.
GaloppOnline.de: Verfolgen Sie heute noch die deutschen Rennen?
Hubertus Fanelsa: Ich bin ein großer Fan der elektronischen Medien und sozialen Netzwerke. Mit diesen Möglichkeiten verfolge ich die weltweiten Turf-Geschehnisse noch intensiver als zu meiner aktiven Trainerzeit.
GaloppOnline.de: Was war Ihre Trainingsphilosophie?
Hubertus Fanelsa: Das Auge des Bauern macht die Kühe fett!
GaloppOnline.de: Wenn Sie eine Million Euro in Verbesserungsmaßnahmen des deutschen Rennsports stecken müssten, wohin würde diese fließen?
Hubertus Fanelsa: Professionalisierung, Berichterstattung und Erhöhung Medienpräsenz.
GaloppOnline.de: Wer sind für Sie die herausstehenden Aktiven des Turfs in Deutschland und darüber hinaus?
Hubertus Fanelsa: Beschränkt auf den Turf: Andrasch Starke, Dr. Christoph Berglar, Dr. Andreas Jacobs und Winfried Engelbrecht-Bresges.
GaloppOnline.de: Wie beurteilen Sie die allgemeine Entwicklung im deutschen Rennsport?
Hubertus Fanelsa: Besorgniserregend! Ich kann nach wie vor kein klares Konzept zur grundlegenden Restrukturierung des deutschen Rennsports sehen.
GaloppOnline.de: Wie gut ist für Sie Sea The Moon?
Hubertus Fanelsa: Sea The Moon gibt nach der Hamburger Leistung und der darauffolgenden Münchener Aufwertung zu aller größten Hoffnungen Anlass.
GaloppOnline.de: Es wird oft der Ruf nach neuen Besitzern laut, die der Sport braucht. Was muss man ihnen bieten, was ist nötig, damit diese langfristig dabei bleiben?
Hubertus Fanelsa: Ich sehe hier drei Elemente: 1. Erhöhung der Transparenz, insbesondere bei Neueinsteigern! 2. Verbesserung bei der Refinanzierung! 3. Professionalisierung des Services rund um das Vollblut.