Markus Klug

GaloppOnline: Es läuft derzeit fantastisch an Ihrem Quartier. Was sind die Gründe dafür?

Markus Klug: Ja, das stimmt, ich kann mich nicht beschweren. 15 Siege um diese Jahreszeit sind sicher eine gute Ausbeute. Wir hatten im Großen und Ganzen bisher beständige Form, die ein oder andere Enttäuschung gab es aber auch. Ich denke, es liegt einfach auch an der Super-Mannschaft. Wir haben uns im vergangenen Jahr personell so aufgestellt, dass es nun wirklich ein tolles Team ist, nicht nur bei den Reitern, sondern auch bei allen anderen Stallmitarbeitern. Und die Bedingungen hier in Röttgen sind natürlich sowieso traumhaft.

GaloppOnline: 15 Siege stehen bei Ihnen bislang zu Buche, es könnte also ein Rekordjahr für Sie werden?

Markus Klug: Ja, mein bisheriger Rekord steht bei 18 Siegen und wenn nicht noch ein ganz großer Formeinbruch kommt, dann sollte diese Zahl wohl zu überbieten sein. Schön wäre auch, wenn es bald mal mit dem ersten Gruppesieg klappen würde. Wilddrossel könnte vielleicht eine Kandidatin dafür sein.

GaloppOnline: Der Wechsel aus Iffezheim nach Heumar war also der richtige Schritt?

Markus Klug: Natürlich, den Wechsel habe ich bislang zu keiner Sekunde bereut.

GaloppOnline: Wieviele Pferde trainieren Sie derzeit?

Markus Klug: Derzeit sind es genau 50, aber es ist noch Kapazität für weitere Pferde vorhanden.

GaloppOnline: Kommen wir zu Ihren Pferden. Andreas hatte in der Union keine Chance, wie geht es mit ihm weiter?

Markus Klug: Ich habe ihn aus dem Derby herausgekommen. Letztlich ist er einfach noch ein großes Baby, ein Pferd, das einfach noch Zeit benötigt. Wir sind aber in der Union gelaufen, um zu sehen, wo er derzeit steht. Ich halte ihn auf jeden Fall für ein Gruppe-Pferd. In etwa sechs Wochen wird er in einer kleineren Aufgabe laufen, das Ziel ist der Preis der Jährlingsauktion über 2400 Meter in Baden-Baden und im Anschluss daran vielleicht noch das St. Leger.

GaloppOnline: Auch die Röttgenerin Wilddrossel hat eine Derbynennenung. Wird sie diese wahrnehmen?

Markus Klug: Nein, sie wird auch nicht in Ascot laufen, sondern in Hamburg den Hamburger Stutenpreis bestreiten. Sie war in den Oaks d‘Italia nicht glücklich, saß in der Geraden innen fest. Man darf auch die weite Reise nicht unterschätzen, das eine Pferd verkraftet das gut, das andere nicht so sehr. Auch der Boden war in Mailand sehr schnell, was bei ihren vorangegangenen Starts anders war.

GaloppOnline: Zu den wenigen Pferden aus Ihrem Stall, die enttäuscht haben, zählt der Dreijährige Laeyos. Was war der Grund?

Markus Klug: Das wissen wir bis heute nicht. Ich kann Ihnen sagen, dass ich noch nie nach einem Rennen so niedergeschlagen war, wie nach seinem Dortmunder Rennen. Ich war nicht enttäuscht, ich war schockiert. Er hatte wirklich sehr gut gearbeitet, sonst hätte ich ihn ja gar nicht laufen lassen. Er hatte im Winter zwar leichte Probleme mit einer alten Koppelverletzung gehabt, aber wie gesagt, er war im Training in sehr guter Verfassung. Er wird am Sonntag in Dortmund wieder laufen, das Derby ist aber kein Thema für ihn, denn er ist ein Pferd für Distanzen zwischen 1600 und 2000 Metern.

GaloppOnline: Prakasa gewann in Mülheim ein gut ausgesuchtes Rennen. Wo wird sie ihren nächsten Start bestreiten?

Markus Klug: Das ist noch nicht ganz klar, es wird aber ein Listenrennen sein, eventuell auch im Ausland.

GaloppOnline: Wie sieht es bei Ihren Zweijährigen aus, wann werden die ersten Youngster aus Heumar auf der Rennbahn zu sehen sein? Welche Namen muss man sich merken?

Markus Klug: Das dauert noch ein wenig, ich denke so Ende Juli wird das der Fall sein. Talentierte Pferde sind Windsor, ein Soldier Hollow-Sohn, und Daktani, dessen Schwester Diatribe ja auch eine gute Zweijährige war und das Kronimus-Rennen gewann.

GaloppOnline: Uns ist aufgefallen, dass es am Mehl-Mülhens-Renntag keinen Röttgener Starter gab. Was war der Grund?

Markus Klug: Das war einfach nur Pech. Ich hatte für diesen Renntag die Dickens-Schwester Diska eingeplant, hatte sie sogar extra für diesen Termin aufgespart. Leider war sie aber vor dem Rennen verschleimt, sodass sie nicht laufen konnte. Da das Gestüt Röttgen naturgemäß nur wenige Handicapper hat, gab es einfach nicht ausreichend passende Rennen an diesem Tag für sie.

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