Ostmanns Liang Kay ist nun der klare Derbyfavorit!

Aus der Spekulation wurde Gewissheit. Gewissheit darüber, ob Stall Eminas von Uwe Ostmann trainierter Liang Kay über den Weg kommt, oder nicht. Der Dai Jin-Sohn beantwortete diese Frage im Oppenheim-Union-Rennen auf seine Art und Weise. Mit einem großartigen Schlusseinsatz ließ Liang Kay die Konkurrenz in der Gruppe-II-Prüfung in souveräner Manier stehen und passierte mit eineinviertel Länge Vorsprung den Richter. Nach einem Rennen aus dem Vordertreffen verteidigte Little Fighter Platz zwei vor dem stark endenden Akiem und Daressalam.

Für Terence Hellier war der Union-Sieg bereits der fünfte Gruppe-Treffer in dieser Saison. Hinzu kommt der Erfolg auf dieser Bühne mit Axxos in Italien. „Auf Liang Kay hatte ich heute unterwegs ein besseres Gefühl als im Mehl-Mülhens-Rennen. Vielleicht lag es auch an dem kräftigen Schauer, die vor dem Rennen niedergegangen war und das Geläuf elastisch gemacht hatte. Als ich Liang Kay in der Geraden einsetzte, war er sofort da, fast explosionsartig. Das hat mir riesig gefallen“, meinte Uwe Ostmanns Stalljockey.

Auch Uwe Ostmann war sich vor dem Rennen nicht ganz sicher, ob sein Schützling stehen kann: „Ich hatte es vermutet, aber wirklich weiß man es erst nach dem Rennen. Nun können wir ja Hamburg gelassen entgegen sehen“, so der Mülheimer Coach, der mit Luigi bereits einen Derby-Sieger sattelte.

Und es spricht in der Tat viel dafür, dass Liang Kay auf den Spuren seines Vaters Dai Jin wandeln könnte. Der Peintre-Celebre-Sohn stieg 2003 nach seinem Union-Sieg zum Derby-Sieger auf. Liang Kay vertritt nun den ersten Jahrgang des in Zoppenbroich aufgestellten Hengstes.

Apropos Zoppenbroich. In diesem Gestüt wuchs Liang Kay auf. Seine Besitzerin Ina Zimmermann ist auf der Scholle in Mönchengladbach-Rheydt mit einigen Mutterstuten zu Hause. Natürlich weilte sie am Sonntag im Weidenpescher Park. Vor der Entscheidung der Union war sie noch höchstpersönlich zu den Gastboxen geeilt, hatte ihren Schützling besucht.

„Liang Kay wirkt sehr ruhig und gelassen, er hat mir sehr gut gefallen“, meinte Ina Zimmermann, deren Puls zu diesem Zeitpunkt bereits höher als normal schlug. Aber das war dann auch Stunden später nach dem Triumph ihres Schützlinges genauso der Fall. „Diesmal vor lauter Freude“, meinte Ina Zimmermann.

Für den Zweitplatzierten der Union, den stark verbesserten Little Fighter, könnte das Derby kein Thema sein. Der Blume-Schützling des Stalles Lucky Owner besitzt keine Derby-Nennung, sein Besitzer verneinte, auf die Frage einer Nachnennung angesprochen.

Voller Zuversicht in Richtung Derby blickt man im Team von Akiem. Der Kutub-Sohn packte mächtig an, schnappte sich noch Daressalam. Andres Löwe frohlockte förmlich: „Akiem ist so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Das Derby kann kommen.“ Nicht ganz glücklich war Waldemar Hickst. Der Grund war weniger das Resultat von Daressalam, als vielmehr der so nicht geplante Rennverlauf.

„Daressalam sollte natürlich nicht vorne gehen. Doch er war sehr heftig und kam so schnell nach vorne. Unter Druck wurde er noch heftiger, erst Ende gegenüber beruhigte er sich. Aber er hat bis zuletzt groß gekämpft, unter diesen Umständen bin ich mit seiner Leistung zufrieden. Natürlich geht es jetzt ins Derby.“

Der aus Frankreich entsandte Albahri verkaufte sich nicht schlecht, besaß bis weit in den Einlauf Platzchancen. Dahinter dürfte es die ersten Ernüchterungen in Richtung Derby gegeben haben. Duellant wurde Sechster. Mick Kinane: „Er hat sich brav verkauft, mehr war aber nicht drin, Ich denke, die Distanz ist auch zu weit.“

Auch die stärker beachteten Agapanthus und All The Winds dürften sich erst einmal aus dem Kreis der heißen Derby-Anwärter verabschiedet haben. Jens Hirschberger: „Ich habe spontan keine Erklärung für dieses Abschneiden, er packte nicht an.“ Ähnlich waren auch die Worte von All The Winds Steuermann Eduardo Pedroza: „Wir waren in Position, aber es ging sofort nicht weiter.“

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