Am 5. Februar 1955 wurde die Fegentri „Fédération Internationale des Gentlemen-Riders“ in St. Moritz gründet. Gründungsländer waren damals Deutschland (Harald von Gustedt), Frankreich (Georges Courtois). Italien (Emilio Badini), Schweden (Baron de Greer) und die Schweiz (Major Fehr). Zehn Jahre später, 1965, wurden auch Rennen für die Damen veranstaltet. Diese Rennen fanden „unter der Schirmherrschaft der Fegentri“ statt. Erst 1971 gab es eine offizielle Wertung der internationalen Rennen für die Damen, so dass die Bezeichnung „Fédération Internationale des Gentlemen-Rider“ den Zusatz „et des Cavalières“ erforderlich machte.
Die Idee des „Fegentri World Cups“, wie die Meisterschaft heute genannt wird, entstand schon ein Jahr vor Gründung der Fegentri, nämlich am 14. Juli 1954, als auf der schwedischen Rennbahn in Jägersro zwei internationale Amateurrennen ausgetragen wurden. Es nahmen Reiter aus Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Schweden und der Schweiz teil. Sieger des Rennens war Hans Bischoff-Sonsfeld aus Deutschland mit seiner eigenen Stute Monarchie. Das Jagdrennen gewann Captain M. Laborde aus Belgien.
Der Durchbruch für den internationalen Amateurrennsport kam erst im darauffolgenden Jahr, 1955, als in einem Feld von 18 Startern die gleichen Reiter wie im Jahr zuvor zum Amateur Grand Prix in Jägersro antraten, unter ihnen Tidemand-Johannessen aus Norwegen, de la Brosse und de la Bouche aus Frankreich, von der Recke, von der Lancken, Bischoff-Sonsfeld und Heidemann aus Deutschland. Aber einen Besucherrekord konnte Jägersro dann aber zwei Wochen später verbuchen, als mehr als 15.000 Besucher kamen, um in einem internationalen Amateurrennen die Reiter Prince Aly Khan und Captain Peter Townsend reiten zu sehen.
Was lag näher, als das 50-jährige Bestehen der Fegentri auch wieder in St. Moritz zu feiern. Die Fegentri, der Schweizer Rennreiterverband und White Turf setzen alles daran, dieses Vorhaben zu realisieren. Am 12. Februar 2005 wird das 50-jährige Jubiläum gebührend gefeiert und Gäste aus 18 Nationen haben die Einladung angenommen, unter ihnen auch viele ehemalige Fegentri-Champions und Championessen.
Die Zahl der Mitgliedsländer ist inzwischen auf 20 angestiegen und großes Interesse weiterer Länder ist vorhanden. Inzwischen werden Rennen für die Fegentri-Weltmeisterschaft der Herren und der Damen in den Ländern Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Madagaskar, Malaysia, Niederlande, Norwegen, Österreich, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechien, Tunesien, Ungarn und den USA ausgetragen. Weitere internationale Rennen nach den Regeln der Fegentri und durch Fegentri-Initiative wurden in Dubai und Russland ausgetragen.
Ein Fegentri-Weltmeister kann nach den bis heute noch gültigen Statuten der Fegentri vom 5. Februar 1955 nur derjenige werden, der in Flach- und Hindernisrennen in mindestens drei verschiedenen Ländern gestartet ist, so dass die Teilnahme an Hindernisrennen das große Ziel der Reiter in diesem Sport bleibt.
Die Präsidenten der Fegentri waren Georges Courtois, Général de Saint-Didier, Daniel Courtois, Pierre Devort und Baron de Montesquieu, der nach 20 Jahren Amtszeit 2001 die Geschicke des Verbandes an Baron von der Recke übergab, der damit der erste nicht französische Präsident der Fegentri wurde. Sein Nachfolger im Amt als Fegentri-Präsident ist Thierry Lohest aus Belgien.
Baron de Montesquieu sagte einmal, dass Fegentri auch mit zwei Worten zu umschreiben sei, „Passion und Freundschaft“, und darin hat sich bis heute nichts geändert.
In 50 Jahren Fegentri gab es nur vier Mal einen Wechsel im Amt des Generalsekretärs. Marcel Delhons, Joé Pogran, Jean Cousteres, alle aus Frankreich, und seit 2001 die erste Dame in dieser Position, Susanna Santesson aus Deutschland.
Insgesamt hat sich bei dem Fegentri Reglement nur wenig geändert, die Namen für die Meisterschaften waren allerdings sehr unterschiedlich. Während man von 1955 – 1960 von der Fegentri Championship sprach, 1961 – 1981 von der Fegentri International Championship, so gab es in den Jahren von 1991 – 1994 die Fegentri International Championship Moet & Chandon, als kein geringerer als der Champagnerhersteller das Sponsorship übernahm.
Die französische Firma Lancel, bekannt durch exklusive Taschenmode, war der Sponsor 1995, als die Reiter und Reiterinnen in der Fegentri International Championship Lancel um Weltmeisterschaftspunkte kämpften. Seit 1996 ist die offizielle Bezeichnung der Fegentri Weltmeisterschaft „Fegentri World Cup“.
War es zu Beginn noch eine Europameisterschaft, so weitete sich die Austragung in außereuropäischen Ländern aus und wurde seit 1989 zur Weltmeisterschaft der Damen und Weltmeisterschaft der Herren. Viele bekannte Namen finden wir in den Listen der Champions der Gentlemen- und Lady-Riders. Erst seit 1971 fand eine offizielle Wertung bei den Damen-Rennen statt, wobei 1977 Verena Gang als erste Fegentri Championesse wurde, gefolgt von Gisela Herzog im Jahre 1979.
Nachdem der Wettbewerb 1989 zur Weltmeisterschaft aufgestiegen war, konnte sich Vicky Furler bereits 1990 in die Geschichte der Fegentri-Champions eintragen. Karin Schlick wurde mit ihren Erfolgen 1992 und 1998 sogar zweifache Fegentri-Weltmeisterin. 2003 kam Julia Will zu WM-Ehren, während sich Nastasja Volz über das Vize-Championat 2004 freuen konnte, das Karin Schlick (1995), Birgit Roesch (1996), Carmen Bocskai (2000) und Elke Schütz (2001 und 2002) bereits vor ihr erzielten.
Bei den Herren wird seit Beginn 1955 um Championatspunkte gekämpft. Der erste deutsche Fegentri Champion hieß Rickwan von der Lancken-Wakenitz (1959). Später taten es ihm Heinz Harzheim (1965), Günter Rosenbusch (1975), Andreas Schütz (1987) und Matthias Keller (2001) gleich, so dass fünf Titelgewinne gefeiert werden konnten.
Internationale Rennen sind beliebt wie eh und je, die Amateure steigen mit der gleichen Begeisterung wie vor 50 Jahren in vielen Ländern in den Sattel. Daran hat sich nicht viel geändert. Größer sind aber die Entfernungen geworden, da reitet heute jemand in Malaysia, sitzt ein paar Tage später in den USA im Sattel und packt danach seine Koffer für Madagaskar. Das ist anders geworden, aber die Begeisterung ist geblieben und wird auch hoffentlich noch mindestens die nächsten 50 Jahre überdauern.