Die Seriensiegerin aus dem kleinem Quartier

Dass ein Pferd bei sechs Starts fünfmal gewinnt, ist nicht unbedingt die Regel. Schon gar nicht, dass es trotz Aufgewicht von Mal zu Mal leichter gewinnt. Und erst recht nicht, wenn es aus einem ländlichem Quartier kommt, in dem nur zwei Pferde beheimatet sind. Es gibt jedoch eine Stute in Deutschland, bei der das der Fall ist. Sunmoon Island, die Turtle Island-Tochter die für die violett-gelben Farben des Stalles San Marco von Wolfgang Wagner aus Lorsch startet.

Die Karriere der Vierjährigen, im Gestüt Wittekindshof gezogenen Stute ist bemerkenswert. Sie war zunächst im Training bei Andreas Schütz, konnte auf Grund einer Verletzung jedoch nicht an den Start gebracht werden.

Nach einem Gestütsaufenthalt wechselte sie Mitte dreijährig in die Wittekindshofer Abteilung bei Uwe Stoltefuß, für den sie in Hannover in einem Maidenrennen ihr Debut gab. In kaum starker Gesellschaft langte es über die Meile nur zum sechsten Platz. Zwei Tage später wechselte sie auf der Badener Auktion für einen günstigen Preis den Besitzer.

Wolfgang Wagner hielt die Hand am längsten oben. ‚Ich hatte gehört, dass sie bei Andreas Schütz gute Arbeitsleistungen gezeigt haben soll. Ziel war es einen sieglosen Dreijährigen zu erwerben, da diese für einen Besitzertrainer am besten zu managen sind.‘
2001 lief die Stute nicht mehr. Erstmalig kam sie in dieser Saison unter ihrer ständigen Reiterin Silvia Müller, auch die ständige Trainingsreiterin von Sunmoon Island, vielen vielleicht noch besser als Silvia Essert bekannt, in einem Klasse B-Rennen in Saarbrücken an den Start, wo sie die Gegnerschaft überlegen mit zehn Längen Vorsprung abfertigte. ‚Wir wussten schon, dass sie Potenzial besitzt, haben sie aber langsam aufgebaut‘, so ihr Besitzer.

Eine Überraschung war der Sieg für ihre Umgebung wohl nicht, denn am Toto gab es nur 26:10. Es folgte der leichte Sieg (drei Längen) in einem Sieglosenrennen über 2500 Meter in Mannheim, wo sie sich wieder als Favoritin durchsetzte. Eine Rolle, der sie auch bei ihrem ersten Handicapstart gerecht wurde, als sie in Frankfurt wieder drei Längen zwischen sich und die Gegnerinnen legte, obwohl sie in der Geraden doch deutlich von der Spur kam.

Nach Frankfurt ging es nach Baden-Baden wo man Sunmoon Island trotz des formstarken Fünfzehnerfeldes wieder gute Chancen bescheinigen konnte. Eine Länge hinter dem von Andreas Löwe trainierten Eldorado Directa reichte es nur zum zweiten Platz, doch hatte sie in der entscheidenden Phase kein glattes Rennen, musste um einen Gegner herum, wäre sonst in dieser Saison vielleicht immer noch ungeschlagen.

Entschädigung gab es gleich beim nächsten Start in Frankfurt, als die Anhänger der Seriensiegerin nie schwitzen mussten, auch wenn der Vorsprung auf die Zweite Brandenburg im Ziel nur eindreiviertel Längen betrug. Vierzehn Tage später in Saarbrücken, als die Stute erstmals im Ausgleich III antrat, waren es dann wieder dreieinhalb Längen Vorsprung, der Richterspruch lautete ‚überlegen‘.

Ihren nächsten Start könnte die Stute wieder in Frankfurt absolvieren, wo sie in der nächsten Woche im Ausgleich III genannt ist. ‚Sie steigert sich noch, was sie genau kann, weiß man natürlich nicht genau‘, sagt Wolfgang Wagner. Gespannt sein kann man auf die weitere Laufbahn der Seriensiegerin aber gewiss.

Nächste Renntage

Galopprennen in Deutschland
So, 20.10. Baden-Baden
So, 27.10. Hannover
Do, 31.10. Halle
Sa, 02.11. Köln
So, 10.11. München
Sa, 16.11. Krefeld
Galopprennen in Frankreich
Sa, 19.10. Nantes, Auteuil
So, 20.10. ParisLongchamp
Mo, 21.10. Deauville, Compiegne
Di, 22.10. Clairefontaine, Marseille-Borely
Mi, 23.10. Deauville, Toulouse
Do, 24.10. Deauville, Auteuil