Wenn die Stute Pasca den Deckhengst Big Suffle erblickt, müsste sie eigentlich schon vor Freude wiehern. Aber vielleicht weiss die Lady auch gar nicht, dass immer dann, wenn sie von Big Shuffle gedeckt wird, richtig Pfeffer in dieser Paarung zweier Galopper steckt. Dreimal hat es bis dato gepfeffert. Peppercorn, Pepperjuice und Peppershot, zur Welt gekommen in den Jahren 1997, 1998 und 1999, sind beachtliche Kinder dieser Stute namens Pasca.
Der eine, Peppercorn, hat in Düsseldorf den Großen Preis von e-plus gewonnen. Unter den Augen von Franz Beckenbauer. Die nächste, Pepperjuice, war im letzten Jahr Zweite im Preis der Winterkönigin. Und der Dritte, Peppershot, hat im Preis des Winterfavoriten in Köln mit seinen Gegnern Katz und Maus gespielt. Auch die Gewinnsumme der drei Pepper-Galopper kann sich wahrlich sehen lassen. Bisher haben Peppercorn 288.200 Mark, Pepperjuice 95.000 Mark und Peppershot 193.800 Mark verdient. Und damit alle viel mehr als ihr großer Bruder Pluto und die Mama selbst. Pluto, das war der erste Nachkomme von Pasca auf Deutschlands Rennbahnen. Bei acht Starts hat er es zu einer Gewinnsumme von mageren 1700 Mark gebracht. Pascas Rennpreis-Bilanz liest sich mit 10.100 Mark auch nicht so dolle. Aber was die Lady auf der Rennbahn nicht zeigte, macht sie mit ihren Kindern umso besser. Wenn sie denn irgendwas mit Pfeffer zu tun haben. Denn dieser Name, wir erinnern uns an Pluto, scheint so etwas wie ein Erfolgsgeheimnis zu sein.
Peter-Alexander Battel ist mit seinem Stall Biovita der Besitzer aller dieser Pferde. Pasca gehörte schon als Rennpferd dem Frankfurter, und alle Nachkommen hat er auch selbst in den Rennstall geschickt. Allesamt zu Uwe Ostmann nach Mülheim / Ruhr, seinen Mann des Vertrauens in Sachen Turf. Beide kennen das Gefühl, einen Winterfavoriten im Stall zu haben, schon länger. Was Peppershot anno 2001 ist, war Treecracker anno 1990. Der Hoffnungsträger für eine neue Saison. Bei Treecracker erfüllte sich das damals nicht, er gewann kein Rennen mehr nach dem Winterfavorit-Sieg. Das soll Peppershot nun anders, besser machen. Uwe Ostmann hat die großen Ziele fest im Visier: Das Mehl-Mülhens-Rennen wird es sein. "Ich vermute", sagt Ostmann, "dass Peppershot besser ist als sein Bruder." Und der ist ja bekanntlich schon gut genug. "1600 Meter sind aber auch hier die Idealdistanz", ergänzt der Coach, das Derby hat in Planungen mit dem neuesten Pepper-Volltreffer namens Peppershot deshalb auch nie eine Rolle gespielt.
Es war im Grunde genommen Zufall oder Fügung des Schicksals, dass Ostmann die Pfeffer-Pferde nun zu diesen Erfolgen führen kann. Er erinnert sich: "Mit Pacaran haben wir 1990 das Münchener Auktionsrennen gewonnen. Es war für ihn der zweite Sieg beim zweiten Start. Und wir wussten, dass dessen Schwester Pasca im Angebot der Auktion in Iffezheim war. Nur einen Tag später. Da hat sie der Besitzer dann gekauft." Und diesen Schritt, den Kauf der Stute Pasca, einer Vertreterin der alten und gleichsam renommierten Fährhofer P-Linie, hat Peter-Alexander Battel natürlich keineswegs bereut."
Ein neues Pepper-Pferd wird erst im kommenden Jahr in den Ostmann-Stall einrücken. Es gibt ein Jahr Pepper-Pause, weil Pasca 2000 kein Fohlen zur Welt brachte. Am 11. Mai diesen Jahres war aber wieder ein kleiner Pepper-Racker da. Natürlich mit Big Shuffle als Papa. Und natürlich mit einem richtigen Namen: Pepperstorm.