Die letzten beiden Editionen gingen mit Danedream und Novellist nach Deutschland. Doch in diesem Jahr kann der Sieger nur in England oder Irland trainiert werden: Am Samstag stehen die zur Gruppe I zählenden King George VI and Queen Elizabeth Stakes über 2414 Meter auf dem Programm. Die auch ob ihrer herausragenden Bedeutung gern als „Sommer-Arc“ titulierte Prüfung, die mit einer Million Pfund dotiert ist, richtet sich an den klassischen Jahrgang und ältere Pferde.
Sie bietet damit den ersten großen Generationenvergleich über die klassische Derbydistanz in der Saison. Im Gegensatz zum Prix de l´ Arc de Triomphe ist die Bilanz der Dreijährigen in Ascot mager, da diese in diesem Jahrhundert bei vierzehn Rennen nur drei Mal gewinnen konnten (in Paris ist das Verhältnis nahezu umgekehrt). Der letzte Sieger aus dem klassischen Jahrgang war 2011 John Gosdens Nathaniel.
Die letzten beiden Stuten, die als Dreijährige die King George gewannen, waren Maurice Zilbers legendäre Dahlia 1973 und Angel Pennas Wildenstein-Stute Pawneese 1976. Doch John Gosden hat wieder ein heißes Eisen im Feuer: In diesem Jahr stehen die Zeichen auf Taghrooda!
Die drei Jahre alte Sea-The-Stars-Tochter gewann die Epsom Oaks mit dreidreiviertel Längen Vorsprung wie sie wollte, und ihr erfolgsverwöhnter Trainer nahm die Stute in der vergangenen Woche kurzfristig aus den Irish Oaks, um sie in Ascot einsetzen zu können. Er will seinen zweiten King-George-Titel! Am Wettmarkt notiert die bei drei Starts ungeschlagene Stute aus dem Besitz von Hamdan Al Maktoum als Mitfavoritin.
Sie wird – wie in den Epsom Oaks – wieder von Scheich Hamdans Stalljockey Paul Hanagan geritten werden. Mit dem am Wettmarkt 70:10 gehandelten, ebenfalls dreijährigen Pivotal-Sohn Eagle Top, der zuletzt die zur Gruppe II zählenden King Edward VII Stakes von Royal Ascot souverän gewann, sowie mit dem Epsom-Derby-Dritten Romsdal, der als 260:10-Außenseiter gehandelt wird, setzt Gosden voll auf den klassischen Jahrgang.
Der schärfste Konkurrent für Taghrooda dürfte jedoch Michael Stoutes vier Jahre alter Galileo-Sohn Telescope werden, der die zur Gruppe II zählende Vorbereitungsprüfung über Kurs und Distanz, die Hardwicke Stakes von Royal Ascot, mit deutlichen sieben Längen Vorsprung gewann. Sir Michael Stoute (Foto) ist – zusammen mit Saeed bin Suroor – zur Zeit der Trainer mit der besten King-George-Bilanz: Jeweils fünf Siege stehen für die beiden zu Buche. Immerhin schon dreimal hat Aidan O´ Brien in der King George den Sieger gesattelt.
Sein ebenfalls vierjähriger Galileo-Sohn Magician gewann im vergangenen Herbst über die klassischen 2400 Meter den Breeders´ Cup Turf. Zuletzt lief er zweimal auf Gruppe-I-Niveau als Zweiter ein. Mitte Juni blieb er – hinter der mittlerweile pensionierten The Fugue – noch vor der Arc-Siegerin Trève in den Prince of Wales´ s Stakes.
Mit William Haggas´ frischem Eclipse-Stakes-Sieger und Dubai-World-Cup-Zweiten Mukhadram als 130:10-Chance sowie dessen von Jim Bolger trainierten Eclipse-Runner-up Trading Leather, Irish-Derbysieger des Vorjahres, könnte das Feld eine große Leistungstiefe aufweisen. Am Freitag wurde Andre Fabres Flintshire von den „king George“ abgemeldet. Bei dem Hengst wurde Temperatur gemessen.











