Prix Jaques le Marois k?nnte zum ‚Meilen-Arc‘ werden

Die fünfjährige Moonlight Cloud hat sich am Sonntag endgültig in die Phalanx der unsterblichen Rennstuten eingereiht, als sie in Deauville zum dritten Mal hintereinander den Prix Maurice de Gheest gewinnen konnte.

Am kommenden Sonntag geht die Gruppe I-Action beim normannischen Sommer-Meeting bereits mit dem Prix Jaques le Marois weiter. Allerorten schießen die Spekulationen ins Kraut, wer denn nun im vielleicht renommiertesten Meilen-Rennen der Welt antritt.

Moonlight Cloudes Besitzer und Züchter George Strawbridge will dabei sein: „Trotz nur sieben Tagen Pause ist der Marois für meine Stute sowohl Hoffnung als auch Plan. Was sie am Sonntag gezeigt hat, kann man nicht hoch genug bewerten. Es gibt momentan vielleicht kein schnelleres Pferd als Lethal Force, und so wie Moonlight Cloud den Engländer geschlagen hat, muss sie ein überragendes Pferd sein.“

In diese Kerbe schlug auch Frankreichs 46jähriger Jockey-Nestor Thierry Jarnet: „Moonlight Cloud ist vielleicht besser denn je, denn wie sie der schnellen Pace der starken Gegner zunächst folgte, um sie dann in Bahnrekord abzufertigen, lässt uns auch auf den nächsten Sonntag hoffen. Ich halte sie für Europas beste Stute und hoffe, dass sie die beste der Welt wird.“

Ihr Trainer Freddy Head, der den De Gheest-Hattrick zwischen 2006 und 2008 tatsächlich auch schon einmal mit Marchand d’Or geschafft hat, bleibt betreffend des Marois ein wenig realistischer: „Sie hat viel geleistet, auch wenn der Sieg leicht aussah. Der Marois ist der Plan, aber wenn sich bei mir irgendwelche Zweifel einstellen sollten, tritt sie dort nicht an.“

Schließlich ist Moonlight Cloud gemäß Papierform eher eine Fliegerin und auf der Meile meist gescheitert. Ihr einziger Gruppe I-Sieg auf dieser Distanz kam in einem kleinen Feld zu Stande, in dem möglicherweise weniger Stehvermögen als sonst gefragt war. Im Marois 2012 war sie jedenfalls fast zwei Längen hinter Excelebration nur Vierte geworden.

Darauf geht Head natürlich nicht explicit ein, gibt aber zu bedenken: „Moonlight Cloud gibt von sich aus immer alles, Finish-Reiten oder Stockeinsatz machen sie nicht noch schneller. In der Breeders‘ Cup Mile werden wir es kaum erneut versuchen, vielleicht wird der Prix de la Foret (1.400 Meter – die Red.) am Arc-Wochenende ihr Rennbahnabschied.“

Aber zurück zu den Marois-Spekulationen: Das man mit dem französischen Derbysieger Intello noch einmal nach einem Gruppe I-Triumph auf der Meile greifen will ist bekannt. Olivier Peslier hält ihn für den besten dreijährigen Hengst Europas und wird Gebrüder Wertheimers neuen Star natürlich auch am Sonntag reiten.

Pesliers Einschätzung negieren können nur noch Dawn Approach oder Toronado, der den Godolphin-Iren im dritten und bislang letzten Duell der beiden am vergangenen Mittwoch in Goodwood erstmals bezwingen konnte.

Darauf, dass sich alle drei am Sonntag zum Dreikampf der Giganten treffen, hofft natürlich die gesamte unparteiische Rennsport-Welt. Die Signale, die dazu am Anfang der Woche über den Kanal kamen, beenden diese Hoffnung noch nicht ganz:

Dawn Approachs Trainer Jim Bolger äußerte sich am Sonntag wie folgt: „Der Hengst hat Goodwood wirklich gut weggesteckt. Betreffend des Marois habe ich noch keine abschließende Entscheidung getroffen. Wir beobachten Dawn Approach bis Mitte der Woche und werden Mittwoch oder Donnerstag entscheiden.“

Toronado steht bei Richard Hannon, dessen Sohn Richard jr. seinem Vater assistiert und auch als eine Art Pressesprecher fungiert: „Die Chance auf Toronado im Marois besteht weiterhin, aber in meinem tiefsten Innern bezweifele ich, dass er dort antritt. Er hat unsere Träume grade erst erfüllt, möglicherweise lassen wir ihm nun etwas Zeit und bieten am Sonntag stattdessen Olympic Glory auf.“

All diese Informationen liegen natürlich auch bei RaceBets.com vor, wo sie im Langzeitmarkt für den Marois folgendermaßen gedeutet werden: Intello wird bei 25:10 favorisiert, Moonlight Cloud steht dahinter mit 28:10 relativ kurz. Dawn Approach folgt bei 35:10 dichtauf und hat auch dort Toronado bei 40:10 dicht im Nacken. (Zum Langzeitmarkt)

Zwischen den beiden Dauer-Kontrahenten und Olympic Glory bei 70:10 wird Elusive Kate bei 50:10 eingeschätzt. Diese Stute liebt die grade Bahn in Deauville, denn an den Außenrails findet sie die perfekte Anlehnung gegen ihren dauernden Linksdrall. Bei fünf Starts konnte die Vorjahres-Dritte dort viermal gewinnen, zuletzt zum zweiten Mal auf höchstem Niveau.

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