Im internationalen Vergleich besonders zu Deutschland waren italienische Rennpreise auch in der nun zu Ende gehenden Saison noch sehr hoch. Allerdings nicht mehr so gigantisch wie noch im Jahr 2011, bevor die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise auch im Rennsport in Italien nicht mehr zu leugnen waren.2013 gibt es aber mehr Geld.
Auch Besitzer deutscher Gruppepferde dürfte freuen, dass man 2013 in zehn von 29 italienischen Grupperennen wieder insgesamt 532.400 Euro drauflegt, was fast 14% Steigerung entspricht. Die höchste einzelne Rate wird das Preisgeld im Derby Italiano um 40% von 550.000 auf 770.000 Euro steigen lassen.
Die Oaks d’Italia werden 2013 statt 330.000 407.000 Euro wert sein, die beiden italienischen Guineas steigen von jeweils 110.000 auf 132.000 Euro. Sie alle haben schon länger keinen Gruppe I-Status mehr, auf dem der Premio Lydia Tesio für Stuten von 209.000 auf 244.000 und das Gran Criterium für Zweijährige von ebenfalls 209.000 sogar auf 264.000 Euro steigt. Es könnte zu Anfang des neuen Jahres auch noch Änderungen am Status einiger Grupperennen geben.
Das Gran Criterium versucht man außerdem international attraktiver zu machen, indem man Distanz und Linienführung verändert. Um 100 Meter auf 1.500 Meter verkürzt, geht es jetzt über die mittlere Bahn und damit „nur“ noch über eine 650 statt eine 850 Meter lange Zielgrade. Damit bedarf es im italienischen Winterfavoriten ab 2013 sicher weniger Stehvermögen. Diese und weitere Änderungen an Strecken und Linienführungen muss das European Pattern Commitee in Kürze noch absegnen.
Der deutsche Rennsport dürfte diese Entwicklungen mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu Kenntnis nehmen. Lachend, weil gelungene 2012-Beutezüge wie beispielsweise die von Amaron, Novellist oder Sortilege in Zukunft noch mehr Geld auf die Konten deutscher Besitzer spülen. Weinend, weil jeder deutsche Starter im Ausland die ohnehin schon immer kleiner werdenden Felder hierzulande weiter dezimiert.
