Einstiger 800 Pfund-Kauf Belle Royale gewinnt US-Gr.I

Das deutsche Auktionsgeschehen spielt sich in den letzten Jahren ausschließlich in Baden-Baden ab. Drei Auktionen pro Jahr reichen dort, um Angebot und Nachfrage in Deutschland zu bedienen. Schließlich ist die deutsche Vollblutzucht international nur durch ihre Erfolge, aber keinesfalls durch ihre Dimensionierung eine feste Größe.

Dass man mit dort für wirklich kleines Geld erworbenen Pferden auch größte internationale Erfolge feiern kann, beweisen aktuell die im Nachhinein für nur 9.000 Euro abgegebene Arc-Siegerin Danedream und der sogar für nur 3.000 Euro zugeschlagene amtierende Derby Italiano-Sieger Feuerblitz.

In den als die „Großen“ bezeichneten europäischen Rennsportnationen bietet sich ein anderes Bild. In Frankreich, noch mehr aber in England und Irland werden auf den Auktionen jedes Jahr abertausende Pferde versteigert.

Zwischen den Salestoppern und den Pferden ohne Gebot füllt sich das ganze Spektrum. Viele Angebote erreichen nur den Mindestpreis, so wie Belle Royale.

Besitzer Mark Brisbourne legte am 20. Oktober 2009 auf den schottischen Doncaster Bloodstock Sales die minmal geforderten 800 Pfund für die damalige Jährlingsstute an. In den folgenden zwei Jahren bestritt Belle Royale für Brisbourne 24 Rennen.

Und erwies sich dabei mit neun Siegen als sehr guter Ankauf, auch wenn sie bei drei Black Type-Versuchen keine Rolle spielte. Ihr französischer Vater Val Royal zeigte einst als Sieger der Breeders‘ Cup Mile seine beste Leistung, dass mag mit ein Grund gewesen sein, warum Belle Royal über Winter in die USA wechselte.

Aber nicht mehr für Brisbourne, sondern für John Magnier (Foto)-Partner Michael Tabor. Wie und für wie viel dieser Großbesitzer und Mitglied der Coolmore-Gruppe an die nun vierjährige Stute gelangte, ist nicht bekannt. Jedenfalls sicherte sich Belle Royale für ihn gleich beim ersten US-Start den begehrten weil Zuchtwert steigernden Black Type, als sie Anfang April die American Beauty Stakes in Santa Anita gewann.

Dabei handelte es sich um eine Listen-Prüfung, weshalb der nächste Start Ende Mai auf Gruppe I-Niveau auf dem Papier ziemlich gewagt erschien. Die Wetter hatten das freilich anders eingeschätzt und Belle Royale in dem Gamely Stakes bis zur 33:10-Favoritin herunter gewettet.

Und sie sollten Recht behalten, denn Belle Royal nahm mit einer halben Länge Vorsprung auf Quiet Oasis auch diese Karrierestufe und triumphierte erneut. Man darf gespannt sein, wie dieses wahr gewordene Rennsport-Märchen noch weitergeht.

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