Samstag ist es soweit. Es wird in den 2000 Guineas in Newmarket der Nachfolger von Sea The Stars gesucht, dessen Stern vor zwölf Monaten so richtig aufging, als den hoch gehandelten Delegator in einem spannenden Endkampf am Ende sicher auf Distanz hielt. 2010 wird wohl kaum ein so gutes Pferd wie Sea The Stars ganz vorne landen, jedenfalls wäre es mehr als kühn, davon auszugehen.
Einen klaren Favoriten hat die Prüfung dennoch und das ist auch berechtigt. Ballydoyle-Coach Aidan O’Briens (Foto) St Nicholas Abbey gewann bei drei Youngster-Auftritten wie ein Pferd, das in seiner Generation keinen Gegner zu fürchten braucht. Johnny Murtagh ist eine feste Größe im Sattel.
Vor allem der souveräne Erfolg auf Gruppe I-Level in der Racing Post Trophy von Doncaster hinterließ den Eindruck, dass der Montjeu-Sohn St Nicholas Abbey im Jahrgang etwas heraussteht. Allerdings ist das Rennen schon über ein halbes Jahr her und wurde vor allem unter vollkommen anderen Bedingungen gelaufen. Daher mahnte Kieren Fallon, einer der weltweit besten Jockeys, in einem Interview kürzlich zur Vorsicht. Er könne sich vorstellen, dass St Nicholas Abbey, der am Samstag wohl zum ersten Mal auf guten Boden in Newmarket treffen wird, mit diesem Untergrund so seine Schwierigkeiten haben könne.
Und tatsächlich, an der Theorie des sechsfachen englischen Champion-Jockeys könnte etwas dran sein. Jedenfalls laden Kurse um 25:10 nicht zu einer großen Investition ein. Ohnehin benötigte der Stall von Aidan O’Brien in diesem Jahr einige Zeit, um in die Gänge zu kommen, findet sich aber nun in gewohnter Art und Weise unter den Siegern wieder. Neben St. Nicholas Abbes könnten noch Fencing Master und Viscount Nelson für das irischen Top-Quartier im Klassiker antreten.
Mit gutem Boden keinerlei Probleme und auch mit einem wertvollen Treffer zu Beginn des Jahres 2010 bereits ausgestattet ist Elusive Pimpernel, der unter der Regie von John Dunlop steht und in den Craven Stakes sehr leicht zum Zuge kam. Sein Umfeld ist mit dem Zweiten aus der Racing Post Trophy 2009 derzeit hoch zufrieden, John Dunlop hob vor allem die tolle Entwicklung im Winter des Elusive City-Sohnes heraus.
„Er sieht jetzt wie ein richtiger Athlet aus. In Doncaster herrschten nicht die Umständue, die Elusive Pimpernel zu seiner Bestleistung benötigt. Ein schnell gelaufenes Rennen auf gutem Boden ist viel besser für ihn“, so Dunlop, der nur noch den Treffer in den English 2.000 Guineas benötigt, um in alles fünf Klassikern Englands einen Sieger trainiert zu haben.
Mitt der Woche wurde zwei weitere Pferde bei den englischen Buchmachern stark unterstützt. Zum einen ist das Richard Hannons Canford Cliffs (von 110:10 auf 70:10), in dem so mancher zu Beginn seiner Karriere ein „Überpferd“ sah. Spätestens nach seinem dritten Platz im Prix Morny, in den er als 14:10-Favorit gegangen war, waren seine Anhänger aber desillusioniert.
Beim Saisondebüt 2010 musste sich der Tagula-Sohn etwas überraschend klar dem Stallgefährten Dick Turpin geschlagen geben, sollte nun wohl aber nach Ansicht der Wetter schon weiter kommen. Das zweite Pferd, das Unterstützung fand, ist der Godolphin-Galopper Al Zir(von 260:10 auf 110:10), dem schon im letzten Jahr von seinem Umfeld eine große Zukunft prognostiziert wurde.
Er blieb als Dritter in der Racing Post Trophy 2009 deutlich hinter St Nicholas Abbey und Elusive Pimpernel. Sein Hauptaugenmerk dürfte aber schon immer auf der Dreijährigen-Saison gelegen haben. Frankie Dettori wird wohl im Sattel zu sehen sein. Weder Godolphin noch Richaed Hannon haben Allerings in der jüngeren Vergangenheit den Hengste-Klassiker gewonnen. Bei der blauen Flotte liegt der letzte 2.000 Guineas-Erfolg elf Jahre zurück, Richard Hannon ist bereits 20 Jahre sieglos in dem Top-Rennen.
Scheich Hamdan al Maktoum wagt ein kleines Experiment mit Awzaan, der zweijährig vier Siege einheimste. Den Gipfel erklomm der Alhaarth-Sohn aus dem Training von Mark Johnston dabei mit seinem Middle Park Stakes-Sieg auf Gruppe I-Level, allerdings über 1200 Meter. „Niemand weiß genau, ob er die Meile stehen kann. Trainer und Besitzer denken aber, dass das für ihn gehen wird. Mark Johnston wollte Awzaan bereits als Youngsetr über 1400 Meter an den Start bringen“, sagte Angus Gold, Racing Manager von Scheich Hamdan Al Maktoum.











