Der Breeders?Cup Rahmen: Reichlich Europa-Chancen

Classic, Turf und Mile, das sind aus europäischer Sicht natürlich die wichtigsten Rennen beim Breeders‘ Cup, aber am Samstag kommen noch fünf weitere Prüfungen zur Austragung. Dabei ist aus US-Sicht in erster Linie der SPRINT (1200 m, 2 Millionen Dollar, Sand) von Interesse, ein Rennen, in dem die Europäer eigentlich chancenlos sind und in der Regel auch keinen Starter aufbieten.

Doch in dieser Saison kommen mit Godolphins Gayego (Saeed Bin Suroor/Garrett Gomez) und der von Jeremy Noseda trainierten Fleeting Spirit (Frankie Dettori) gleich zwei Europäer an den Ablauf, von denen Erstgenannter sogar zum Favoritenkreis zählt. Bei vier Starts gewann der Vierjährige in diesem Jahr drei Rennen, vor drei Wochen noch die Ancient Title Stakes auf Bahn und Distanz.

Der Zweite aus der diesjährigen Godolphin Mile steht im Wettmarkt derzeit an zweiter Stelle. Vor ihm rangiert nur der ein Jahr jüngere Unbridled’s Song-Sohn Zensational aus dem Stall von Trainerlegende Bob Baffert. Mit drei Gruppe I-Siegen in Folge im Gepäck, die allesamt sehr leicht ausfielen, reist der Hengst an.

Fleeting Spirit war schon beim letztjährigen Breeders‘ Cup Meeting aktiv, belegte damals im „Turf Sprint“ den vierten Platz. Für die Noseda-Stute, die zuletzt Zweite im Sprint Cup in Haydock und im Prix de l’Abbaye war, ist es der erste Versuch auf Sand. Weitere Pferde, die es im „Sprint“ zu beachten gilt, sind der Vorjahreszweite Fatal Bullet (Trainer Reade Baker) und Capt. Candyman Can aus dem Stall von Ian Wilkes, die zuletzt in den Phoenix Stakes in Keeneland die Plätze eins und zwei belegten.

Die besten amerikanischen Zweijährigen von Ost- und Westküste treffen im JUVENILE (1700 m, 2 Millionen Dollar, Sand) aufeinander. Und auch hier ist mit Lookin at Lucky ein Pferd aus dem Stall von Bob Baffert favorisiert. Bei vier Starts ist der Hengst noch ungeschlagen, hat knapp 500.000 Dollar verdient. Anfang Oktober hat er in Santa Anita bereits die Norfolk Stakes (Gr.I) gewonnen und zuvor auf gleicher Ebene das Del Mar Futurity.

Garrett Gomez hat auf dem Smart Strike-Sohn also einen weiteren chancenreichen Ritt an diesem Abend. Stärkster Gegner könnte der von Richard Dutrow jr. trainierte D’Funnybone sein. Ebenfalls vier mal gelaufen, musste er nur bei seinem zweiten Start eine Niederlage hinnehmen. Auf Gruppe II-Ebene gewann er zuletzt die Saratoga Special Stakes und die Futurity Stakes in Belmont Park.

Aidan O’Brien (Foto) ist im Juvenile mit den Gruppe I-Siegern Alfred Nobel (Phoenix Stakes, Johnny Murtagh) und Beethoven (Dewhurst Stakes, Ryan Moore) vertreten, sein britischer Kollege Brian Meehan bietet mit Radiohead (Martin Dwyer) den Zweiten aus den Middle Park Stakes auf.

Ein seltener Zustand ist die Tatsache, dass mit dem von Aidan O’Brien vorbereiteten Mastercratfsman der Favorit in der DIRT MILE (1600 m, 1 Million Dollar, Sand) aus Europa kommt. Der Danehill Dancer-Sohn ist ohne Zweifel eines der besten 1600 Meter-Pferde Europas. Siege in den irischen 2.000 Guineas und den St.James’s Palace Stakes beweisen das. Der Test auf Sand verlief für den Hengst ausgesprochen positiv, als er in Dundalk die Diamond Stakes auf Gruppe III-Ebene überlegen mit fünf Längen gewann.

Stärkster Gegner dürfte mit Bob Bafferts Midshipman ein Pferd sein, das bereits beim Breeders‘ Cup erfolgreich war. Der Godolphin-Hengst gewann vor zwölf Monaten das „Juvenile“.Danach sah man ihn lange nicht mehr auf der Bahn, bis er im September bei seinem Comeback ein kleineres Rennen in Belmont Park gewann.

Im TURF SPRINT (1300 m, 1 Million Dollar, Gras) ist Jeremy Noseda mit Strike The Deal (Kieren Fallon) vertreten, der mit einer aktuellen Siegform aus einem Gruppe III-Rennen in Newbury an den Start kommt. In einem sehr offenen Rennen zählt er zur Gruppe der chancenreichen Außenseiter. California Flag (Trainer Brian Korina), Cannonball (Wesley Ward) und Diamondrella (Angel Penna jr.) sind die Pferde, die in dieser Prüfung in erster Linie zu nennen sind.

Als erstes Rennen wird am Samstagabend das JUVENILE TURF (1600 m, 1 Million Dollar, Gras) gelaufen, in dem Europa mit Pounced (John Gosden/Frankie Dettori), dem Zweiten aus dem Grand Criterium in Longchamp, sowie Viscount Nelson (Aidan O’Brien), der zuletzt Zweiter in den Champagne Stakes (Gr.II) in Doncaster war, bestens gerüstet sein sollte. Von den amerikanischen Youngstern ist in diesem Rennen in erster Linie Kenneth McPeeks Bridgetown zu nennen, der bei vier Starts dreimal erfolgreich war und schon über 200.000 Dollar verdient hat. Der Hengst gewann zuletzt die Summer Stakes in Woodbine auf Gruppe III-Ebene.

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