David gegen Goliath, an diesen ungleichen Kampf fühlt man sich erinnert, wenn man sich das Starterfeld des Epsom Derbys, das am Samstag um 16.45 Uhr unserer Zeit gelaufen wird, anschaut.13 Pferde sind für den Klassiker am Mittwoch noch startberechtigt gewesen, doch davon kommen lediglich fünf aus englischen Ställen.
Allein Ballydoyle-Coach Aidan O’Brien bietet mit sechs Pferden mehr Teilnehmer auf, als alle englischen Betreuer zusammen. Dazu kommt noch je ein Pferd aus den Quartieren von John Oxx und Jim Bolger. Und es ist nicht nur die Quantität, die die Übermacht der Iren ausmacht, sondern vor allen Dingen die Qualität.
Denn mit dem 2.000 Guineas-Sieger Sea the Stars (Trainer John Oxx/Jockey Mick Kinane, Foto) Rip van Winkle und dem ungeschlagenen Fame and Glory kommen die drei Favoriten aus Irland. Doch nicht nur das, auch die weiteren Pferde im Wettmarkt sind keine Engländer.
Das am kürzesten notierte englische Pferd bei der Interbet-Wettbörse „betfair“ war am Mittwoch der von Saeed Bin Suroor trainierte Godolphin-Hengst Kite Wood, den man für stolze 340:10 wetten konnte.
Das dokumentiert, wie deutlich die Favoritenrolle der Iren ist. Im Wettmarkt für das Derby gab es am Dienstagabend noch einmal richtig Bewegung, als nämlich Aidan O’Brien die Reiter für seine sechsköpfige Armada bekanntgab. Denn überraschend votierte Stalljockey Johnny Murtagh, der das Derby mit Motivator (2005), High Chaparral (2002) und Sinndar (2000) bereits dreimal gewinnen konnte, für den Guineas-Vierten Rip van Winkle und damit gegen Fame and Glory, der somit von Seamus Heffernan geritten wird.
Daraufhin fiel der Kurs von Rip van Winkle von 60:10 auf 45:10, während die Quote von Fame and Glory, der bei vier Starts viermal gewann, auf 50:10 kletterte. Noch kürzer als die beiden O’Brien-Schützlinge steht aber Sea The Stars, der die 2.000 Guineas auf der Geraden Bahn in Newmarket in so tollem Stil gewonnen hatte. Der Bruder der Klassepferde Galileo und Black Sam Bellamy ist nur noch für 40:10 zu haben. Sein Trainer John Oxx hat das Derby mit dem bereits erwähnten Sinndar im Jahr 2000 schon gewinnen können. Und in den letzten Tagen kursierten nur positive Gerüchte über den Cape Cross-Sohn.
Aidan O’Brien konnte für seine weiteren Starter Black Bear Island (Ryan Moore), Masterofthehorse (Richard Hughes), Age of Aquarius (Pat Smullen) und Golden Sword (Colm O’Donoghue) natürlich noch weitere Top-Jockeys verpflichten. Es würde mal wieder Zeit für einen O’Brien-Sieg im Epsom Derby, denn bislang konnte der Ballydoyle-Coach hier „nur“ 2001 und 2002 mit Galileo, bzw. High Chaparral den Sieger stellen.
Jim Bolger, der im Vorjahr in Epsom mit New Approach triumphierte, hofft in dieser Saison auf Gan Amhras (Kevin Manning), der als Dritter in den 2.000 Guineas aber mehr als zwei Längen hinter Sea the Stars war. Debussy (John Gosden/Jimmy Fortune), Montaff (Mick Channon/Richard Hills) und South Easter (William Haggas/Neil Callan) kann man in einem solch starken Feld nur eine Überraschung zutrauen.
Auf den bereits erwähnten Godolphin-Hengst Kite Wood (Frankie Dettori), einem Galileo-Sohn, kam in den vergangenen Tagen für eine hohe Quote bei den „Bookies“ zwar etwas Geld, doch er hat es nach seiner letzten Form alleine schon gegen Black Bear Island schwer, der in den Dante Stakes in York bereits zwei Längen vor ihm gewesen ist. Es wird also – wenn nicht etwas ganz außergewöhnliches passiert – am Samstag so gegen 16.50 Uhr ein irischer Trainer den Weg zur Siegerehrung antreten.










