Vor zwölf Monaten war das Finish der Baden-Württemberg-Trophy (60.000 Euro, 2200 m) einer der dramatischsten Endkämpfe des Jahres war und sich die Park Wiedingerin Deva behauptete. Auch diesmal präsentiert sich ein versprechendes Feld von zwölf Teilnehmern. Einmal mehr lautet die Kernfrage: Gewinnt Saldentigerin diesmal?
Gestüt Bonas Stute, die einmal mehr William Mongil anvertraut ist, ist trotz vieler Klasseformen schon lange ohne Volltreffer. Kurz vor dem Wechsel in die Zucht könnte es vielleicht jetzt klappen. Mit der Taktik des Gehens wäre sie im Merrill Lynch Euro-Cup in Frankfurt zuletzt fast schon nach Hause gekommen.
Aus dem eigenen Stall will ihr Bailamos (Filip Minarik) Paroli bieten, doch reißen die aktuellen Leistungen des Stehers nicht unbedingt zu Begeisterungsstürmen hin. Vielleicht geht der Sieg im Vier-Nationen-Aufgebot von zwölf Pferden auch an den Engländer Boule d´Or, auf dieser Bahn schon Dritter im Preis der Sparkassen-Finanzgruppe und in Hoppegarten später nur an Cracks wie Manduro und Soldier Hollow gescheitert. Beinahe hätte er schon in Lyon den großen Wurf gelandet. Trainer John Akehurst und Jockey Nigel Day werden alles daran setzen, diesmal ganz vorne zu landen.
Für den Schweizer Song Writer (Georg Bocskai) spricht in erster Linie die Vorliebe für die Bahn, während die Tschechin Ready for Life (Norman Richter) immerhin das Derby und das St. Leger in ihrer Heimat gewann.
Mit seinem Listentreffer bei der Großen Woche hat Mohandas (nun unter Alessandro Schikora) aufhorchen lassen, noch mehr wert war allerdings der Gruppetreffer hier von Dalicia (Torsten Mundry) über eine Reihe der heutigen Gegner. Sie schlug sich mit wechselndem Erfolg mit Saldentigerin herum. Man darf gespannt sein, welche Farben die von Peter Rau trainierte Vierjährige am Sonntag trägt, ist sie doch eines der Highlights am Freitagabend bei der BBAG-Herbstauktion.
Near Honor (Andreas Helfenbein), ein Spezialist für weichen Boden, der schon ewig kein Rennen mehr gewonnen hat, Serenus (Andreas Boschert) und die gerade erst in der Maidenklasse erfolgreiche Cliffrose (Jose Luis Silverio) kann man sich dagegen auf einem vorderen Platz kaum vorstellen.
Weit eher schon Birkspiel (Terry Hellier), der im Preis von Europa von der Spitze aus wesentlich besser lief, als es die Platzierung ausdrückt. Interessant, aber schwer zu taxieren ist Day Walker (Andrasch Starke). Wir erinnern uns noch gut an seinen Speederfolg im Fürstenberg-Rennen auf diesem Kurs, im Europa-Preis gab er wieder Rätsel auf.
Auch in Abwesenheit von Top-Sprinter Lucky Strike und Vorjahressieger Areias ist der Wettarena Badener Sprint-Cup (60.000 Euro, 1400 m) vieles am Start, was hierzulande auf Sprint-Distanzen einen Namen hat. Natürlich hat auch Peter Schiergen im achtköpfigen Feld wieder eine Trumpfkarte. Diesmal handelt es sich um Georg Baron von Ullmanns Toylsome (Terry Hellier), der auch als Sechsjähriger nicht das Geringste von seinem Können eingebüßt hat, wie seine Münchener Listensiege dokumentieren.
Favorit werden könnte Matrix (Ian Ferguson), der schon seit Wochen in sensationeller Form agiert. Platz vier in der Goldenen Peitsche und die Listen-Platzierung in Chantilly sprechen für den Schützling von Werner Baltromei (Foto), allenfalls die Distanz könnte ihm etwas weit werden.
Besser könnte die Strecke nun für Soave (Andreas Boschert) sein, der in Paris auf 1100 Metern zu spät ins Rennen fand, noch ein Kilo ungünstiger gegenüber Matrix in der Partie steht. Der Norweger You Never Know (Lennart Hammer-Hansen) ist immerhin schon Gruppe III-Sieger. Shinko´s Best (Alessandro Schikora) hatte in München deutlich hinter Toylsome den Rennverlauf völlig gegen sich, ist ansonsten äußerst zuverlässig.
Nicht voreilig abschreiben darf man den Vorjahreszweiten Key to Pleasure (William Mongil), der in dieser Saison bei erst vier Starts noch nicht das Glück auf seiner Seite hatte. Sowohl er, als auch die Ittlingerin Felicity (Torsten Mundry) kamen in der Goldenen Peitsche unweit hinter Matrix ein, gehören in einem offenen Rennen ebenso in die engere Wahl wie der dreijährige Lord Areion (Andrasch Starke), der vielfach nicht mit Fortuna im Bunde war.
Innerhalb der Acht-Rennen-Karte am Schlusstag des Meetings warten auf die Wetter zahlreiche Herausforderungen bei Riesenfeldern in den Handicaps. Natürlich gibt es auch wieder ein Hürdenrennen. Am Abend schließen sich die Pforten in Iffezheim bis zum Frühjahrs-Meeting 2006.











