Dramatik pur: So kam es zum Sensationstreffer in Meran

Es war ein Rennen, das allen Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Rosenbrief, der Schützling von Christian von der Recke (Foto) aus dem deutschen Rennstall von Anne Grimminger, ist der Überraschungssieger in der 66. Ausgabe des Großen Preises von Meran. Der sechsjährige Wallach siegte unter dem Franzosen Thierry Steeger vor Nazcar De La Nuit und Serge.

Der auf der Bahn siegreiche Tscheche Kolorado wurde wie der zweitplatzierte Domirome wegen eines Parcoursfehlers disqualifiziert. Die ganze Faszination und Dramatik des Hindernissports wurde den über 14.000 Besuchern auf der Untermaiser Pferdesportanlage geboten.

Das faszinierende Duell zwischen Kolorado und Domirome wird wohl allen Turffreunden als Leitbild des Großen Jagdrennens im Gedächtnis bleiben. Die beiden 4:1-Favoriten hatten sich auf den letzten 600 Metern ein begeisterndes Kopf an Kopf – Rennen geliefert, das der Tscheche im flachen Schlussteil zu seinen Gunsten entscheiden konnte.

Jockey Jim Crowley blieb aber kaum die Zeit zu jubeln, als die Sirene das Eingreifen der Rennkommissare ankündigte. Nach zwanzigminütiger Beratung war dann endgültig klar, was alte Rennfüchse, wie Orlando Pacifici, sofort nach dem Rennen angekündigt hatten: Die beiden Erstplatzierten hatten den Sprung des Bull Finch in der Zielkurve ausgelassen und mussten somit aus der Wertung genommen werden.

Nun brach endgültig der Jubel im Lager von Rosenbrief los. Der sechsjährige Wallach aus dem Stall von Anne Grimminger hatte mit Respektabstand hinter Kolorado und Domirome als Dritter die Ziellinie passiert. Bereits dies ein völlig unerwartetes Resultat, galt Rosenbrief doch in Expertenkreisen als schwächstes der fünf deutschen Pferde.

Großen Anteil am Erfolg des Außenseiter hatte Thierry Steeger. Der 36jährige französische Amateurreiter hatte Rosenbrief stets, auf kurzen Wegen, in Respektabstand zur Spitzengruppe gehalten. Dadurch hatte er sich in der Schlusskurve, wie Josef Bartos mit Serge, und Hubert Terrien, im Sattel von Nazcar De La Nuit, nicht in den Parcours-Fehler der beiden Führenden verwickeln lassen.

Dasselbe gelang leider Paul Johnson im Sattel von Dzino nicht. Der Wallach aus dem Stall Hanneshof hatte nach einer großen Aufholjagd eingangs der Zielkurve Anschluss an die beiden Führenden gefunden,und hätte sicherlich noch ein gewichtiges Wort bei der Vergabe des Sieges mitgesprochen.

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