Ihre Anhänger mussten schwitzen, aber sie wurden dafür fürstlich belohnt: Gonbarda (Foto), Gestüt Auenquelles Super-Stute aus dem Stall von Uwe Ostmann, ist die Nummer eins in Deutschland!
Doch bis ihr Erfolg im IVG – Preis von Europa, der zweite Gruppe I-Treffer 2005, feststand, war Zittern angesagt. An der Startstelle machte die Lando-Tochter plötzlich Probleme, durchbrach zweimal die Boxentür.
‚Das hat sie vorher noch nie gemacht‘, kommentierte ihr Jockey Filip Minarik. Ein Wolkenbruch eine halbe Stunde vor dem Rennen schien ohnehin die Chancen der Deutschlandpreis-Siegerin und Zweitplatzierten aus dem Großen Volkswagen Preis von Baden schwinden zu lassen, da sie bekanntlich wie ihr Vater abgetrockneten Boden bevorzugt.
An zweiter Stelle hinter dem Piloten Birkspiel positioniert, fand Gonbarda ein passendes Rennen vor, wurde ähnlich wie in Iffezheim recht offensiv gesteuert bei durchaus zügiger Pace. NIcaron war nicht gut abgekommen, auch Simonas lag in hinteren Regionen. Und 500 Meter vor dem Ziel attackierte Gonbarda, bald darauf schlüpfte aber innen Simonas (Eduardo Pedroza) durch.
Der Schimmel schien wie der Sieger zu gehen, doch kämpfte Gonbarda zurück und wendete noch einmal das Blatt vor dem tapferen Schimmel.
‚Auf diesem Boden tat sich Gonbarda etwas schwer, aber sie hat toll gerackert‘, schilderte Filip Minarik. ‚Wir hatten schon etwas Angst wegen des Geläufs. Die Sache am Start hat etwas gekostet, aber dann hat sie eine Klasseleistung hingelegt. Filip hat sie hervorragend geritten‘, berichtete Uwe Ostmann.
Peter-Michael Endres, seit einiger Zeit alleiniger Eigner Gonbardas, hat nun ehrgeizige Pläne, möchte die Stute im Japan Cup und möglicherweise in Hong Kong aufbieten. ‚Danach geh sie ins Gestüt‘, sagte er.
‚Mann, hat die Stute Herz‘, lobte Rennkommentator Manfred Chapman, der die Zuschauer mit einem mitreißenden Kommentar von den Sitzen gerissen hatte, die 24:10-Favoritin, nachdem sie in einer packenden Kampfpartie mit einem Kopf-Vorteil gegen Simonas das wichtigste Rennen der Kölner Turf-Saison am Sonntag gewonnen hatte.
Simonas lief auch in der Niederlage großartig. ‚Ich hatte bei der Order freie Hand. Das Rennen war gut gelaufen, wir waren an letzter, vorletzter Stelle. Das Pferd zog bestens durch, wir waren von einer tollen Stute geschlagen. Simonas hatte ihr ja auch viel gewicht vorzugeben‘, erklärte Eduardo Pedroza.
Salutino hielt hauchdünn Platz drei gegen Nicaron. Beide hatten wenig günstige Rennverläufe. Salutino könnte sich zwischen Birkspiel und Malinas nicht frei entfalten. ‚Wenn er innen seine Position hält und Simonas nicht durchlässt, hätte er gewinnen können‘, war Schlenderhans Gestütsleiter Gebhard Apelt nciht angetan vom Ritt von Ersatzjockey Adrie de Vries.
‚Wenn Shirocco in den Arc geht, dann startet Salutino in Mailand, ansonsten überlegen wir uns bei Salutino eine Alternative‘, signalisierte Georg Baron von Ullmann.
Nicarons Trainer Horst Steinmetz haderte ebenfalls mit dem Schicksal: ‚Er ist durch die Probleme von Gonbarda am Start sehr irritiert worden, dann wurde er in der Geraden noch nach außen gedrückt. Jetzt ist Saisonschluss.‘
‚Ich habe gedacht, wir werden Dritter, aber dann stand er nicht durch‘, meinte William Mongil zum fünften Platz von Malinas, während Birkspiel (Sechster) lange vorne standhielt und North Queen nie in der Partie war.
Abgehängt als Letzter trudelte Day Walker ein, der völlig abbaute. ‚Er lief auf losem Boden in Köln schon einmal so schlecht‘, wirkte Andrasch Starke enttäuscht.










