Bis zum kommenden Donnerstag am 29. September um 10:30 Uhr kann man es sich noch überlegen, ein Pferd für den Prix de l’ Arc de Triomphe nachzunennen. Allerdings werden dann 60.000 Euro fällig. Große Überraschungen aber wird es diesbezüglich wohl nicht mehr geben, alles was in Europa Rang und Namen hat, steht im Aufgebot für die mit 1,8 Millionen dotierte Gruppe-I-Prüfung, die am 2. Oktober wie immer der Höhepunkt eines großen Turffestes auf der Pariser Prunkbahn im Park von Longchamp ist.
Allmählich zeichnet sich, zumindest was die erweiterte Favoritengruppe angeht, ein genaueres Bild ab, wer an den Start geht oder nicht. Interessant ist sicher, das auf Aga Khans frische Vermeille-Siegerin Shawanda (unser Foto zeigt Jockey Christophe Soumillon) bei den Buchmachern in den letzten Tagen eine immer größere Nachfrage herrschte.
So wird die von Alain de Royer-Dupre trainierte hochimponierende Siegerin des Prix Vermeille mittlerweile zu ähnlichen Kursen wie die von Hurricane Run angeboten. Sie liegen zwischen 32 und 40:10. Es dürfte auch eine Rolle mitspielen, dass der Aga Khan mit Sinndar und Dalakhani bereits zwei Arc-Sieger im neuen Jahrtausend stellte und Shawanda unter Frankreichs bestem Reiter, Christophe Soumillon, ins Rennen geht.
Hurricane Run ist für die meisten Experten aber unverändert das zu schlagende Pferd im Pariser Millionen-Rennen. Die Vorbereitungen verliefen ideal, wie es hieß. Im Prix Niel lief erst erstmals in den Farben von Michael Tabor, gewann standesgemäß.
Und der Betreuer des Ammerländers, Andre Fabre, hat bereits fünf Arc-Sieger trainiert. Ein weiterer Kommentar ist überflüssig. Hurricane Runs Steuermann Kieren Fallon kam im „Arc“ schon oft in die Platzierung, zu einem vollen Triumph aber sollte es noch nicht reichen. Aber er reitet eine grandiose Saison, der erste „Arc-Treffer“ erscheint fällig.
Englands amtierender Derby-Sieger darf im „Arc“ eigentlich nie fehlen, mit Motivator schickt man darüber hinaus einen Dreijährigen ins Rennen, der seinen Epsom-Triumph mehrfach bestätigte. Nach außen hin ist noch nichts durchgedrungen, wen Trainer Michael Bell am übernächsten Sonntag auf Motivator in den Sattel hebt. Johnny Murtagh steuerte ihn zum Derby-Sieg und saß im Sattel, als er eine knappe Niederlage gegen Oratorio in den Eclipse hinnehmen musste. In den Irish Champion Stakes war Kevin Darley der Partner. Motivator wird zu Kursen von 40-55:10 angeboten.
Frei für Motivator könnte Frankie Dettori sein. Und somit ein Mann, der den Prix de l’ Arc de Triomphe mit Marienbard, Sakhee und Lammtarra dreimal gewann. Es sieht ganz danach aus, als habe Godolphin aktuell keinen Arc-Starter. Was sich aber schnell ändern könnte, wenn Scheich Mohammed, der zurzeit ohnehin richtig auf Einkaufstour ist, sein Scheckbuch zückt.
Doch es wird wohl eher nicht der Fall sein und so könnte Frankie Dettori gleich mehrere Alternativen besitzen. Zu einem auf Motivator, auf Scorpion und Alkaased. Mit Scorpion gewann er vor zwei Wochen das englische St. Leger, mit Alkaased im Sommer den Grand Prix de Saint-Cloud. Beide Pferde werden zu Kursen von im Schnitt 130:10 gehandelt.
Zu kürzeren Odds wird Azamour angeboten. Sein Betreuer John Oxx gab grünes Licht für den Start seines diesjährigen King-George-Siegers. Und nach ausgestandener Verletzung wird der Aga Khan-Hengst auch wieder mit Mick Kinane seinen vertrauten Reiter im Sattel haben. Der vielfache irische Championjockey ritt Carroll House und Montjeu zu Siegen. 85:10 ist der Durchschnittskurs für Azamour.
Auch der diesjährige Dritte aus dem Großen Volkswagen-Preis von Baden, Stall Wildensteins Westerner, wird in den „Arc“ marschieren. Somit lässt man für Europas bestem Steher wohl einen „Elfmeter“ im Prix du Cadran über 4000 Meter am gleichen Tag entschieden wird, aus. Für Elie Lellouches Gold Cup-Sieger ist die Spanne in den Kursen erstaunlich breit, sie reicht von 170- 320:10. Wer reitet, steht noch nicht fest.
Als Außenseiter (300:10) wird der Badener Triumphator Warrsan angeboten, in ähnlichen Regionen liegen auch die für Georg Baron von Ullmanns Shirocco. Über einen Start des vorjährigen Derby-Siegers will man bekanntlich erst sehr spät entscheiden.
Ein nicht uninteressantes Pferd ist sicherlich Pride, die zuletzt den Prix Foy gewann und im Frühjahr den vorjährigen Arc-Sieger Bago im Prix Ganay an den Rand einer Niederlage gebracht hatte. Pride wird wie Shawanda von Alain de Royer-Dupre trainiert. Er sattelte vor zwei Jahren mit Dalakhani seinen ersten Arc-Sieger.
„Höchst erfreut“ war man am Dienstagmorgen von Bagos Schlussarbeit in Chantilly. Unter den Augen von Trainer Jonathan Pease und Niarchos-Racing Manager Alan Cooper empfahl sich der Nashwan-Sohn mit Thierry Jarnet für eine erfolgreiche Titelverteidigung. Das letzte Doppel gelang dem vom legendären Vincent O’Brien für Robert Sangster trainerten Alleged in den Jahren 1977 und 1978. Die Kurse von Bago sind unter 100:10 gefallen.











