Es ist so etwas wie der Kulminationspunkt der Saison, das letzte große Gefecht der deutschen Grand-Prix-Pferde, bevor sie im Herbst mangels Aufgaben im eigenen Lande noch einmal in die Ferne schweifen. Der IVG-Preis von Europa, das letzte Gruppe I-Rennen der Saison, ein Klassiker im Weidenpescher Park, Mittelpunkt eines Meetings mit vielen Höhepunkten.
In diesem Jahr ein Rennen mit einem besonderen Reiz, denn es könnte sich der Vertreter des Jahrgangs 2002 herauskristallisieren, der zumindest auf der Derby-Distanz die Nummer eins. Ob es eine Stute oder ein Hengst ist, das ist die Frage und sicher eine überraschende Variante zum Ende der ‚großen‘ Saison.
Was dem Preis von Europa 2005 fehlt, ist ein wenig das internationale Element. So sind alle Augen zunächst einmal auf eine Pferdedame gerichtet: Gonbarda, die dreijährige Lando-Tochter aus dem Gestüt Auenquelle, die im Sommer wie ein weiblicher Phönix aus der Asche stieg.
Dass es nach ihrem Ehrenplatz im Badener Grand Prix erwartungsgemäß mehr als lukrative Angebote für sie gab, ist nur zu verständlich, doch gab und gibt es ein klares Wort aus ihrer Umgebung: ‚Die Stute bleibt im Land.‘
Filip Minarik konnte wieder als Jockey engagiert werden, und wenn alles gut verläuft, muss es auch noch nicht das letzte Rennen der Saison für Gonbarda gewesen sein, Übersee lockt.
Die dreijährigen Hengste könnten sie aber schon kräftig ärgern. Allen voran der Derbysieger Nicaron (Foto), der den Hamburger Erfolg so recht aber noch nicht bestätigt hat. Trainer Horst Steinmetz (‚Auf dem Posten ist er, sonst würde er nicht laufen‘) war mit den Reitweisen sowohl in Köln wie auch in Baden-Baden nicht ganz einverstanden, doch sein Vertrauen geht wieder mit Davy Bonilla.
Zwei mögliche Aufsteiger der Szene sind die beiden Vertreter von Championtrainer Andreas Schütz. Day Walker hat sich im Fürstenberg-Rennen eindrucksvoll zurückgemeldet, Salutino galt seit eh und je als ‚heißes‘ Pferd im Stall.
Gezielt auf dieses Rennen wurde auch Malinas präpariert. Man hatte gezielt den Großen Preis von Baden ausgelassen, so ganz ging in dieser Saison ohnehin noch nicht alles nach Wunsch. Im direkten Aufeinandertreffen im Training ging der Fährhofer besser als die Wittekindshoferin North Queen, von seiner Seite könnte durchaus eine Überraschung kommen.
Simonas war bei den letzten Starts sicher nicht ganz glücklich, ‚buddelte sich in Köln regelrecht ein‘, so sein Trainer Andreas Wöhler, scheiterte in Baden-Baden an dem zu langsamen Tempo. Mit Mubtaker wurde der einzig zunächst verbliebene Gast noch gestrichen. Birkspiel (Terry Hellier) hat es im achtköpfigen Feld sicher schwer.










