Der Besuch einer kleineren Rennbahn kann sehr unterhaltsam sein, das bewies die Veranstaltung in Lebach am Sonntag. Es war sicher die Verquickung unglücklicher Umstände, die dazu führten, dass das abschließende Hürdenrennen im saarländischen Lebach zur Farce wurde: Am Morgen wurden von den ursprünglich fünf Startern gleich mal zwei abgemeldet. Die drei verbliebenen hätten gerade gereicht, um die angefallenen Jackpots in Zweier- und Dreierwette auszuspielen.
Wobei hier schon Stimmen laut wurden, dass dies bei einem Jackpotrennen sicherlich nicht das Optimale ist. Aber es kam noch schlimmer: Zuerst musste Eva Maria Herresthal als ursprünglich auf Duchese vorgesehene Reiterin passen. Sie hatte genauso wie Nadia Nehri mit Kreislaufproblemen zu kämpfen.
Einem Umstand, dem im achten Rennen zuvor bereits zwei Nichtstarter zu verdanken waren, konnte doch für die beiden Damen kein Ersatz gefunden werden. Wohl aber beim Hindernisrennen, wo Markus Waldemar Falk einspringen sollte. Dieser verletzte sich jedoch im Rennen zuvor aus der Maschine heraus am Bein und wurde danach nur noch humpelnd gesichtet.
Für ihn als Ersatz konnte kein Ersatz mehr gefunden werden, was zur Folge hatte, dass sich das Starterfeld auf zwei Vierbeiner reduzierte. Dies hatte das schwerwiegende Resultat, dass weder Zweier- noch Dreierwette zur Ausspielung kam und somit auch die Jackpots nicht ausgeschüttet wurden!
Ein Umstand, der viele Wetter sauer machte. Aber bei zwei Pferden gibt es nun mal nur eine Siegwette. Eigentlich. Denn es kam, wie es kommen musste: Bereits in der ersten Runde brach die Debutantin Fair View an der dritten Hürde aus. Somit war eigentlich der Weg frei für Aarbergen als einzig verbliebendes Pferd im Rennen. Doch auch sie verweigerte am gleichen Sprung die Arbeit und wurde dabei noch reiterlos.
Damit war wieder Fair View im Vorteil, die nachgeritten werden konnte. Es dauerte zwar einige Zeit, bis sie wieder zum ominösen Hindernis in der Kurve zurück zu dirigieren war (es wäre sicherlich die längste Siegerzeit in der Geschichte deutscher Galopprennen geworden…), doch auch beim zweiten Anlauf ging die Stute innen vorbei und damit war dem grausamen Spiel ein Ende gesetzt – kein Pferd im Ziel, kein Sieger.
Nach längerem Hin und Her entschied die Rennleitung in Übereinstimmung mit dem Veranstalter, die Wetteinsätze komplett zurück zu erstatten – ein Umstand, dem letztlich das Wetthäuschen seinen Fortbestand verdankt, waren die Wetter doch schon aufgrund der nicht ausbezahlten Jackpots aufgebracht. Diese werden nun im nächsten Jahr ausgeschüttet.
Kurios auch der Umsatz beim Platzzwilling. Er belief sich im ersten Rennen auf unvorstellbare 17 Euro!!!
Das traditionsreiche 53. Grüne Band der Saar gewann schließlich Gran Classic unter Nadine Reiter. Die Neuerwerbung von Matthias Schwinn war vor zwei Jahren noch Zweiter im Ausgleich I und spielte hier seine überlegene Klasse aus.











