Die Strafe war auf den ersten Blick drastisch. Die Münchener Rennleitung verhängte vergan-genen Sonntag gegenüber der Amateurrenreiterin Marta Biessey einen sofortigen Lizenzentzug von drei Monaten, gab den Fall wegen möglicher Stafverschärfung an den Kontrollausschuss des Direktoriums weiter.
Die 33-jährige sollte das Pferd Daily Express vorsätzlich an einem besseren Einkommen gehindert haben. Hintergrund: Biessey ist Besitzerin des Pferdes Paule, das ebenfalls am Start war. Beide Pferde endeten meilenweit zurück “ferner liefen”, Daily Express wurde Achter, Paule Neunter.
Doch der Vorsitzende des Renngerichts Dr. Heinz Fassbender zog nach einer Beschwerde der Amateurreiterin Biessey die Bremse, gab den Fall an die Stewards zwecks erneutem Überdenken zurück. Von vorsätzlicher Nichtwahrnehmung, wie die Rennleitung meinte, könne nicht die Rede gewesen sein, die Reiterin habe das Pferd in dem ihr zur Verfügung stehenden Rahmen unterstützt.
Ob der Paragraph, der es einem Amateurrennreiter gestattet, in einem Rennen in den Sattel zu steigen, in dem ein Pferd läuft, das ihm gehört, weiter Bestand haben wird, ist auf Dauer aber fraglich. Jetzt kann die Rennleitung entscheiden, ob sie noch einmal in Aktion tritt.











