Gipfeltreffen in den Eclipse: Motivator vs. Shamardal

Der eine, Motivator, ist noch unbesiegt und hat mit dem englischen Derby das wohl bedeutendste Blaue Band auf dem Globus in seinem Rekordbuch stehen. Der andere, Shamardal (Foto), kann sogar ein klassisches Doppel vorweisen. Gewann Godolphins aktuelles Flaggschiff doch die Poule d’Essai des Poulains und den Prix du Jockey Club, der erstmals „nur“ über 2100 Meter entschieden wurde, was ihm und nicht Hurricane Run den Triumph brachte.

Doch an dieser recht spektakulären Distanzänderung für das Französische Derby muss man sich halt gewöhnen, ein Wenn und Aber erscheint in Zukunft überflüssig.

Die Eclipse Stakes am kommenden Samstag in Sandown Park zählen traditionell zu den bedeutenden Summer-Highlights der englischen Turfsaison. Mit 400.000 Pfund ist die Gruppe-I-Prüfung, die über 2000 Meter führt, auch entsprechend lukrativ dotiert. Natürlich steht das Duell der beiden dreijährigen Superstars im Mittelpunkt, wobei die Tendenz der englischen Buchmacher recht deutlich zu Motivator hin tendiert.

Mitte der Woche fiel der Kurs des von Michael Bell trainierten Montjeu-Sohnes unter Pari, während Shamardal knapp über 30:10 angeboten wurde.

Wieder an Bord auf dem doppelten französischen „Classic-Horse“ ist Frankie Dettori, der auch in Frankreich sein Partner war, während Kerrin McEvoy in den St. James’s Palace von Royal Ascot at York im Sattel von Shamardal saß, da Frankie Dettori eine mehrtätige unfreiwillige Auszeit in Form einer Sperre hinlegen musste. Nun ist Godolpins Stalljockey so richtig heiß auf das Match.

„Zwei Derby-Sieger und somit zwei großartige Pferde treffen am Samstag aufeinander. Das ist das, was der Rennsport braucht. Motivator ist natürlich ein Klassepferd, ist ungeschlagen, aber er muss erneut seine Bestform bringen, wenn er uns schlagen will“, so „trommelte“ Frankie Dettori vor den englischen Journalisten.
Möglich, dass Shamardal mit Grand Emporium am Samstag einen Pacemaker erhält, doch will man dies erst im letzten Moment entscheiden.

Dass Godolphin zwölf Monate nach dem Erfolg von Refuse to Bend erneut ein heißes Eisen für den Sieg in den Eclipse hat, ist sicherlich unbestreitbar, wie auch die Tatsache, dass Shamardal aus dem gleichen Kämpferherzen geschnitten sit wie sein Vater Giant’s Causeway.

Das hat er bei seinen klassischen Erfolgen in Frankreich hinlänglich unter Beweis gestellt. Sein großer Gegenspieler Motivator hingegen brauchte in seiner Laufbahn noch nicht so richtig zum Kampf auf Biegen oder Brechen gebeten werden. Dank seiner Klasse stand stets mehr oder weniger über der Konkurrenz.

Während Shamardal nach den 2100 Metern im Prix du Jockey Club und den 1600 Metern aus den St. James’s Palace Stakes nun wieder auf eine um vierhundert Meter weitere Distanz aufsteigt, kehrt Motivator von der klassischen Derby-Distanz auf 2000 Meter zurück.

Doch damit würde der Superstar des The Ascot Racing Clubs keine Probleme bekommen. Man ist felsenfest überzeugt, dass der bislang noch unbesiegte Montjeu-Sohn auch nach den Eclipse am Samstagnachmittag seine blütenweiße Weste behalten hat. „Er ist in Topform, bringt er die Leistung aus dem Epsom Derby, dann wird er kaum zu bezwingen sein“, meinte sein Betreuer Michael Bell. Natürlich sitzt wieder Johnny Murtagh im Sattel von Motivator.

Als dritter Favorit wird Starcraft gehandelt, seine Festkurs-Offerte liegt bereits bei 60-70:10 auf Sieg. Dabei hat der von Luca Cumani trainierte Soviet-Star-Sohn als Dritter zu Valixier und Rakti in den Queen Anne Stakes bei seinem Europa-Debut ganz gewiss keine schlechte Figur abgegeben. Doch gilt Starcraft nicht als sicherer Starter für das Saisonhighlight auf dem Hippodrom in Sandown Park.

Das O’Brien-Pärchen Oratorio und Powerscourt wird vom restlichen Feld bereits zu Kursen in dreistelligen Regionen angeboten. Kieren Fallon wurde zur Wochenmitte auf Oratorio als Jockey angegeben, doch scheint noch nicht endgültig zu sein, wer von beiden das Ballydoyle-Quartier vertritt. Aus Frankreichs Championquartier wird eine Woche nach dem großem Derby-Triumph auf dem irischen Curragh Aga Khans Diamond Green auf große Tour geschickt.

Christophe Soumillon sitzt im Sattel des Fabre-Schützlings, der Mitte Juni bei seinem Jahresdebut im La Coupe eine hauchdünne Niederlage bezog. Aus Italien steht noch Altieri im Aufgebot, der siebenjährige Selkirk-Sohn besitzt die aktuelle Referenz eines Erfolges im Premio Presidente della Republica. Es wäre sein erste England-Auftritt.

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