Die Schock-Nachricht sickerte am Sonntagnachmittag durch, erschütterte die Turffreunde: Gary Tanaka, Besitzer nicht nur von Simonas, der als klarer Favorit am Morgen des 34. Großen Mercedes Benz-Preises abgemeldet wurde, wurde verhaftet. In New York wurde der Großeigner, der gerade in Deutschland durch spektakuläre Ankäufe auf sich aufmerksam gemacht hat, in Gewahrsam genommen. Der Vorwurf: Mutmaßlicher Verstoß gegen die Fondsbestimmungen.
In Abwesenheit von Simonas fehlte dem mit 120.000 Euro dotierten Gruppe II-Event über 2200 Meter am Schlusstag des Frühjahrs-Meetings in Iffezheim vor 15.100 Zuschauern natürlich die Hauptattraktion. Nur fünf Pferde rückten in die Startboxen ein.
Aber die Leistung des Siegers soll das nicht schmälern. Vor dem BMW Deutschen Derby 2004 sicherte sich Dr. Christoph Berglar den Wittekindshofer Sweet Wake (Foto). Damals spielte er keine entscheidende Rolle. Über Winter entschloss sich Trainer Mario Hofer gemeinsam mit dem Besitzer, den Waky Nao-Sohn kastrieren zu lassen.
Und dieser Schritt trug nach dem schon guten Jahresdebut in Hannover (Zweiter hinter Gentle Tiger) nun Früchte. Denn ausgesprochen leicht verabschiedete sich die 31:10-Chance, den Andrasch Starke an der Außenseite in die Entscheidung warf, von der Konkurrenz.
Spielerisch leicht setzte sich der Vierjährige mit dreieinhalb Längen von seinem jüngsten Bezwinger Gentle Tiger (Terry Hellier) ab, der diesmal ungünstiger in der Partie stand und lange die Pace bestimmte.
Deutlicher zurück eroberte der Engländer Corriolanus (William Mongil) Rang drei vor Rotteck, der offenbar die Bestform nicht zur Verfügung hat. Near Honor landete auf zu trockenem Boden nur auf dem fünften Platz.
‚Er hatte einen idealen Platz, den Gegner vor sich. Wir waren schon sehr optimistisch‘, berichtete Sweet Wakes Trainer Mario Hofer. ‚Er hatte sich in der Arbeit schön weiterentwickelt.‘ Gut möglich, dass der Große Preis von Baden ein Fernziel ist.