Grand Prix in Iffezheim: Schimmel Simonas ist das Ass

Bei vielen Wettanbietern sind sie äußerst beliebt – die sogenannten „In-Play-Wetten.“ Gespielt werden kann auf ein Pferd oder ein Ereignis, obwohl das Rennen bzw. das Spiel längst begonnen hat. Schnell reagieren auf den Rennverlauf oder den Spielstand lautet hier die Devise.

Hätte es solch eine Wettmöglichkeit für den Gerling-Preis vor wenigen Wochen in Köln gegeben, wären sicher Mitte der Zielgeraden Unmengen an Einsätzen auf einen Erfolg von Simonas (Foto) getätigt worden. Der Schimmel, der erst kurz vor dem Kölner Saisondebut in den Besitz von Großeinkäufer Gary Tanaka gewechselt war, rückte in bestechender Haltung an die Seite des englischen Piloten Collier Hill.

Es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis sich der weitgereiste und äußerst erfolgreiche Schützling von Andreas Wöhler von seinem Konkurrenten verabschieden würde.

Doch dann tat Simonas etwas, was kaum jemand erwartet hatte. Kaum war er an der Seite des Gegners, stutzte er und tat sich urplötzlich schwer. Der konditionell bevorteilte Collier Hill löste sich wieder entscheidend von Simonas, der aber auch in der Niederlage nicht enttäuscht hat, zumal bekannt ist, dass er nicht zu früh in Front kommen darf, dann schon einmal sein Pensum für erledigt hält.

Am Sonntag erhält der wieder von Stalljockey Eduardo Pedroza zu reitende Sechsjährige die Chance, den ersten großen Treffer für seinen neuen Eigner zu landen. Denn verlockend günstig sieht es für ihn im Großen Mercedes-Benz-Preis aus. Ganze sechs Pferde rücken im wichtigsten Rennen des Frühjahrs-Meetings, das Gruppe II-Status besitzt, mit 120.000 Euro dotiert ist und über eine Distanz von 2200 Metern führt, in die Startboxen ein.

Bei der Suche nach dem stärksten Gegner für Simonas stößt man beispielsweise auf Gentle Tiger (Terry Hellier). Für Baden und gegen einen Auftritt in einem Gruppe III-Rennen in Bordeaux am selben Tag entschied sich Mario Hofer mit Sweet Wake. Dr. Christoph Berglars Vierjähriger, wurde im Winter zum Wallach befördert, ist nun wie beim vierten Rang im Fürstenberg-Rennen Andrasch Starke anvertraut. Drei Kilo steht der Waky Nao-Sohn nun günstiger gegenüber Gentle Tiger, der ihn in Hannover mit einer Länge hinter sich ließ. Da ist eine Formumkehr nicht ausgeschlossen.

Viele Fans besitzt Rotteck (Jiri Palik), zumal er ein kleineres Quartier vertrritt, das aber stets für Treffer in Top-Rennen gut genug ist. Und Hartmut Steguweits Crack, 2004 Sieger im Idee-Hansa-Preis, hat an der Oos noch eine Rechnung offen. Vor zwölf Monaten landete er in einem weitaus stärker besetzten Grand Prix nur hinter dem guten Touch of Land.

Eine glänzende Leistung zeigte der eisenharte Schimmel Near Honor (Jozef Bojko) als Epalos Runner-up im Großen Preis der Bremer Wirtschaft.

Eine schwächere Vorstellung korrigieren muss Corriolanus (William Mongil). Der Ex-Schlenderhaner ist in dieser Saison bereits hart geprüft, zog sich bei seinem Dubai-Aufenthalt in Handicaps gut aus der Affäre, doch so ganz reichen die Referenzen von Philip Mitchells Fünfjährigem noch nicht für den Sieg.

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