Was können Steher-Prüfungen spannend sein! Das bewahrheitete sich am Samstag, dem Eröffnungstag des Frühjahrs-Meetings in Iffezheim, einmal mehr. Zwar verschwand der klare Favorit Darasim aus England schon Ende Gegenüber in der Versenkung, doch dafür engagierten sich andere Pferde zu einem dramatischen Finale. Mit dem besten Ende für einen Kämpfer der ganz besonderen Art, den Tschechen Darsalam.
Es war unterwegs schon richtig Farbe im 34. Betty-Barclay-Rennen (Gruppe III, 60.000 Euro, 3200 m). Denn Torsten Mundry, der Reiter von One Little David, drückte mächtig auf das Tempo, setzte Darasim permanent unter Druck und setzte sich an dem völlig geschlagenen Vorjahressieger vorbei ausgangs der Gegenseite auf deutlichen Vorsprung ab.
Doch diese sehr gewagte Taktik ging nicht auf. Denn im Einlauf kamen die Räuber in Serie. In der Distanz sprach fast alles für Bailamos (William Mongil), der einen Vorteil herausgearbeitet hatte.
Doch wie schon vor zwölf Monaten fand der Schiergen-Steher einen Bezwinger, musste nach einem Super-Finish von Andrasch Starke noch dem Leger-Sieger Darsalam mit einem Kopf den Vortritt lassen.
Der Desert King-Sohn hatte damit sein zweites Gruppe-Rennen in Deutschland gewonnen, ist möglicherweise noch ein Kandidat für den Grand Prix am kommenden Sonntag. ‚Dieses Rennen hat mir sehr viel Freude gemacht. Darsalam hat nach einem toten Punkt groß angezogen, ist etwas phlegmatisch, ein tolles Pferd‘, kommentierte Andrasch Starke über den Savujev-Schützling.
Rang drei ging an Kasus, ein wahrlich sehr solides Pferd, das kein glattes Rennen hatte, vor dem Iren Holy Order und der stark laufenden Aviane. One little David hatte nach der übertrieben schnellen Fahrt keine Reserven und endete auf Platz sechs.
‚Er hat einfach nicht richtig gezündet. Der Boden war etwas gegen ihn, aber das ist keine Erklärung‘, bedauerte Joe Fanning, der Steuermann von Darasim.
