Das Mehl-Mülhens-Rennen, am Pfingstmontag in Köln der zweite Klassiker des Jahres, ist längst nicht mehr ein erster oder einer der Tests auf dem Weg zum Deutschen Derby: Es ist ein eigenständiges Rennen für hochklassige Meiler, die ganz andere Wege gehen, aber in der Regel nicht mehr Richtung Hamburg.
So kommen auch in dem 165 000-Euro-Rennen ausschließlich Hengste an den Ablauf, die keine Derby-Nennung besitzen. Aber möglicherweise Hengste, die noch zu besseren Taten fähig sind. Denn was zuletzt etwa von Idealist (Foto) und Santiago zu sehen war, das war schon erste Klasse. Es sind zweifellos Pferde von Format.
So bekommt auch Peter Schiergen glänzende Augen, wenn er von dem Tiger Hill-Sohn Idealist spricht, der das Busch-Memorial in großem Stil gewann.
Mit Santiago kommt aber ein Konkurrent an den Start, der in keiner Weise zu unterschätzen ist. „Alles bestens“ sagt Trainer Uwe Ostmann zur Vorbereitung des Hof Vesterbergers auf das Mehl-Mülhens-Rennen. Andreas Boschert kann ihn wieder reiten.
Paarl, Arrow und Fürstenberg waren in Krefeld acht Längen und mehr hinter Idealist, es wäre vermessen, an eine Formumkehr zu glauben.
National Park konnte in Mülheim nicht besser in die Saison starten. Auch für Lord Areion hängen die Trauben nicht gerade niedrig, er war in Düsseldorf schon hinter Santiago, war allerdings Jahresdebutant.
Die englischen Gäste erlitten, sicher auch bedingt durch die Bodenverhältnisse, in Düsseldorf eine schwere Niederlage. Sind Capable Guest und Johnny Jumpup besser? Zumindest nach Papierform brauchen sich die Gastgeber nicht zu verstecken.