In der rennsportlichen Öffentlichkeit war Gregor Baum bis vor kurzer Zeit eigentlich eher in zweiter Linie anzusiedeln. Sicher, er war in diversen Vorständen aktiv, führte die Norddeutsche Besitzervereinigung. In den vergangenen Wochen aber stand der 38 Jahre alte Hannoveraner immer stärker im Focus.
Insbesondere durch seinen neuen Posten als Präsident des Hannoverschen Rennveeins, bei dem er gleich in den ersten Wochen seiner Amtszeit Akzente setzen konnte. Auch bei der Besitzervereinigung scheint seine Rolle immer wichtiger zu werden.
Und so war es nur folgerichtig, dass auch der sportliche Erfolg nicht ausbleiben konnte. Seit dem letzten Sonntag gegen kurz vor 17 Uhr ist das Gestüt Brümmerhof in klassischen Rennen nicht mehr sieglos – mit einer überzeugenden Vorstellung gewann die selbst gezogene Monsun-Tochter Anna Monda den ersten Klassiker der Saison im deutschen Turf 2005.
Dabei schränkte Baum gleich ein: “Rose of Zollern ist auch auf dem Brümmerhof groß geworden.” Das war 1999 die Siegerin im Henkel-Rennen, von Peter Rau trainiert und von Torsten Mundry geritten, das Team, das auch diesmal für den Erfolg zuständig war. Natürlich war es der bisher bedeutendste Treffer bislang für Brümmerhofer Farben, einen Gruppe-Sieg in Italien durch Lara hat es schon einmal gegeben, doch Baum relativiert: “Man darf nicht vergessen, dass wir immer nur sehr wenige Pferde im Training haben.”
Es war in einem extrem offenen Henkel-Rennen sicher ein nicht ganz erwarteter Sieg, zumindest nicht nach der Papierform, denn Anna Monda hatte zuvor gerade einmal ein Sieglosen-Rennen gewonnen. Das allerdings in Köln in gutem Stil gegen die zwischenzeitlich erfolgreichen Molly Art und Rascacio, was den “Mumm” von Trainer Peter Rau noch steigen ließ.
“Ich muss dem Trainer ein großes Kompliment machen”, kommentierte Torsten Mundry nach seinem zweiten Sieg in diesem Rennen, “die Stute ist ein wenig speziell, ist nicht einfach zu handeln, muss ziemlich isoliert gearbeitet werden. Das hat der Trainer toll hinbekommen. Sie ist ein ungemein antrittsschnelles Pferd, die Bedingungen kamen ihr heute natürlich ausgesprochen entgegen.”, sagte er.
“Deshalb ist sie beim ersten Mal auch über 1200 Meter gelaufen”, ergänzte Rau, der sich nicht einmal so ganz sicher ist, wo er mit Anna Monda demnächst antreten wird. “Ich hatte sie in den relevanten Auktionsrennen stehen gelassen, doch das kann man ja jetzt wohl vergessen. Vielleicht fassen wir sogar ein Rennen wie die Goldene Peitsche ins Auge.”
Auch im Preis der Diana ist die Stute noch startberechtigt, ob sie dafür bei ihrer Art, Rennen zu bestreiten, das nötige Stehvermögen hat, ist zumindest fraglich.