Peslier reitet ‚zu arrogant‘: Gonbarda ein Diana-Pferd

Normalerweise zählt Olivier Peslier zu den Besten seiner Zunft. Der französische Starjockey war eigens eingeflogen worden, um die Gruppe I-Siegerin Paita am Samstag bei ihrem ersten Saisonstart im Kölner Jean Harzheim-Rennen zu steuern. 20.000 Euro gab es in diesem Diana-Trial auf der 2200-Meter-Distanz zu verdienen. Doch Peslier erwischte diesmal keinen besonders guten Tag.

Denn obwohl er vorher noch eine Maidenprüfung mit Another Tiger gewonnen hatte, machte er auf der heißen Favoritin einen folgenschweren Fehler.

Denn in mehreren Spuren ging es erstmals am Ziel vorbei, und Peslier beorderte die Yoshida-Lady aus äußerer Spur an die Spitze. Eine ungewohnte und vor allem kräftezehrende Taktik. Denn 250 Meter vor der Linie waren die Reserven Paitas erschöpoft, landete sie deutlich geschlagen nur auf dem dritten Rang.

‚Das war etwas zu offensiv, zu arrogant. Er hätte sie wegnehmen müssen‘, bedauerte Trainer Mario Hofer. Doch soll das die Leistung der Siegerin nicht schmälern. Denn die Auenquellerin Gonbarda, eine Lando-Tochter und Halbschwester des hochklassigen Gonlargo, überrollte mit Andreas Boschert, der sie von letzter Stelle aus ritt, die gesamte Konkurrenz.

Mit einem Hals hielt die Zweite aus der Winterkönigin auch die stark auftrumpfende Wittekindshoferin North Queen (William Mongil) in Schach, dann waren es vier Längen bis zu Paita.

‚Andreas hat sie hervorragend geritten, ganz auf ihren Speed vertraut. Sie kann auch 2400 Meter. Wir gehen jetzt in das Gruppe-Rennen auf dieser Bahn und dann in den Preis der Diana‘, gab Uwe Ostmann die weitere Route für Gonbarda bekannt. Ähnliche Ziele könnte auch North Queen anpeilen. ‚Das war sehr gut, sie war nur etwas fleißig unterwegs‘, meinte Peter Schiergen.

Hinter der Französin Lady Sagamix und der noch sieglosen Niala kam A beautiful mind über den letzten Platz nicht hinaus. ‚Sie braucht weicheren Boden, aber das kann nicht die Erklärung sein‘, wirkte Assistenztrainer Jens Hirschberger ratlos.

Mit Boromir hatte Pavel Vovcenko im Rahmenprogramm einen weiteren Dreijährigen-Treffer zur Sensationsquote von 164:10 markiert.

Erfreulich: Mit 266.499,50 Euro (Außenanteil: 46,85 Prozent) überbot man bei trockener, angenehmer Witterung den Vorjahresumsatz von 263.657 Euro.

In Dresden schaffte Schelm aus dem Stall von Werner Bauermeister mit Ian Ferguson bei den Dreijährigen eine Überraschung. Hart kämpfen musste Bruce Helliers Aristaios (Torsten Mundry) in einem Altersgewichtsrennen, während der von Christian Sprengel vorbereitete König Turf (ebenfalls mit Mundry) als Bruder von Sprint-Ass König Shuffle viel Eindruck machte.

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