‚Wir haben den Weltmeister bei uns. Das ist so, als ob Michael Schumacher sich hier präsentieren würde‘, machte Wettexperte Helmut Kappes die Turffreunde am Sonntag in Bremen heiß. Heiß auf Epalo, den World Series Racing Champion. Und der Crack von Gary Tanaka, der 2004 mit seinem Titel die deutsche Zucht so in den Focus der Weltöffentlichkeit gebracht hatte, ist wieder da. Und wie!
Denn das Comeback nach monatelanger Pause in den German Turf Open 2005 – Großer Preis der Bremer Wirtschaft war nur eine Pflichtübung für den 20:10-Favoriten. Unter Andrasch Starke spiete der sechsjährige Lando-Sohn nur so mit seinen Gegnern, und zwar vom Start bis ins Ziel.
Starke ging sofort an die Pole-Position und gab sie nie mehr ab. Ohne ernsthaft gefordert werden müssen, spazierte Epalo (Foto) an der bevorzugten Außenseite seinen neun Gegnern davon, war eine Klasse für sich in diesem mit 50.000 Euro dotierten ersten Gruppe-Rennen der Saison über 2100 Meter. Und das, obwohl es während der Veranstaltung noch mächtig geregnet hatte.
Deutschland darf also hoffen auf den Epalo-Auftritt im QE Cup in Hong Kong, wozu diese Prüfung als Aufgalopp diente.
‚Er hat das Rennen dringend noch gebraucht, war noch dreißig Kilo schwerer als bei seinem Sieg in Singapur‘, schilderte Trainer Andreas Schütz. ‚Es lief alles wunderbar, wir sind zuversichtlich für Hong Kong, auch wenn wir dort auf sehr starke Gegner treffen, unter anderem zwei frische Sieger aus Dubai.‘
Einen ausgezeichneten Ehrenplatz errreichte der noch ein Jahr ältere Schimmel Near Honor vor Longridge, während der hochgehandelte Wöhler-Schützling Birkspiel nach langer Pause doch früh schon deutlich zurückstecken musste. ‚Er hatte kein gutes Rennen, und dann spürte man auch noch die Pause‘, versicherte Assistenztrainer Toni Potters.
Ohnehin war es nur das Rennen eines Pferdes, das Rennen unseres Aushängeschildes Epalo. Hoffentlich auch bald wieder in der World Series!