Um 17.10 Ihr war es soweit: Auf der Hindernisbahn von Aintree bei Liverpool nahmen 40 Pferde Anlauf zur Grand National. Dieses Spektakel zählt unverändert zu den herausragenden pferde-sportlichen Ereignissen auf dem Globus. Und die mit 700.000 Pfund dotierte Steeplechase wurde zu einer einzigen Gala des favorisierten Hedgehunter.
Nach der halben Strecke der über 7200 Meter führenden Prüfung – etwa 15 der insgesamt 30 Sprüngen waren genommen – sah man die Farben des späteren Siegers bereits in Front. Doch nicht gewollt. Ein Aufschrei ging über die Bahn, als der zu diesem Zeitpunkt klar an erster Stelle liegende mitfavorisierte Clan Royal von zwei reiterlosen Pferden förmlich aus der Bahn geboxt wurde.
Tony McCoy hatte auf dem McManus-Pferd nicht die geringste Chance und somit war praktisch schon zu diesem Zeitpunkt der Weg frei für Hedgehunter, den die Wetter bis auf 80:10 heruntergewettet hatten.
Der Gast aus Irland nahm jedes Hindernis fantastisch. Doch am letzten Sprung dürfte sein Trainer Willie Mullins die Augen zugedrückt haben, denn genau an diesem Obstacle war Hedgehunter vor zwölf Monaten an dritter Stelle liegend zu Fall gekommen.
Doch diesmal lief alles glatt und Ruby Walsh, der bereits vor einigen Wochen Irlands Grand National gewonnen hatte,steuerte mit dem neunjährigen Wallach aus dem Besitz von Trevor Hemmings einen souveränen Sieg entgegen. 14 Längen war Hedgehunter auf der Linie vor dem Nicholls-Schützling Royal Auclair (670:10) zund Simply Gifted (190:10) voraus.
Schon früh hatte sich das große Feld – die Grand National wird bekanntlich unter Handicapbedingungen gelaufen – mehr und mehr gelichtet. Und als es auf die letzten vier gewaltigen Sprünge zuging, dann zählte man kaum mehr als 20 Pferde, die in der Grand National noch im Rennen waren.
Ganz im Zeichen der deutschen Gäste stand im französischen Nancy der gleichnamige Grand Prix. Die mit insgesamt 22.200 Euro und über 2200 Meter führende Prüfung gewann die von Horst Steinmetz für den Stall Nizza trainierte Alte Rose unter Davy Bonilla gegen Pracani und Sinaada. Der Toto zahlte auf Sieg 107:10.
