Man hatte sich eigentlich auf Shamardal konzentriert. Der Gewinner der letztjährigen Dewhurst Stakes, als Youngster noch ohne Niederlage, schien der Kandidat schlechthin vor dem UAE Derby zu sein.
Doch die Entscheidung in diesem mit 2 Mio. US-Dollar ausgestatteten Gruppe II-Rennen am Samstag in Dubai fiel nicht nur ohne den Godolphin-Hoffnungsträger, sie bestätigte auch das Misstrauen, dass Jockey Frankie Dettori im Vorfeld vor dem ersten Dirt-Auftritt des Hengstes gehabt hatte. Er wurde nach langer Führung durchgereicht und endete als Neunter.
Doch wohl dem, der andere Asse hat. So sprang die zweite Farbe Blues And Royals (in den USA gezogen, bislang einmal top) für Sheikh Mohammed in die Bresche, canterte unter dem Australier Kerrin McEvoy den Konkurrenten im Einlauf des 1800 Meter-Examens locker auf viele Längen davon. Mit guten Reserven schnappte sich der Außenseiter Marenosturm noch den zweiten Platz vor dem Co-Favoriten Parola Board.
Schon im Dezember hatte der Engländer Phoenix Reach Hong Kong erobert. Und jetzt legte der von Andrew Balding tranierte Alhaarth-Sohn noch einmal so richtig nach. Denn unter Martin Dwyer, der schon in der HK Vase im Sattel gesessen hatte, schnappte er sich mit zwei Längen Vorsprung locker leicht das Dubai Sheema Classic.
Der immer prominente Razkalla, die zweite Godolphin-Farbe, hielt nach Foto den Ehrenrang gegen den großen Außenseiter Collier Hill und den hoffnungsvollen Südafrikaner Greys Inn sowie Powerscourt, der mit Kieren Fallon keine Siegchance hatte als erster O´Brien-Starter in Dubai.
Bis in den Einlauf hatte der Ex-Deutsche Omikron geführt, dann auf zu weiten 2400 Metern aber weichen müssen, hielt sich als Siebter aber achtbar, während Godolphins Arc-Zweiter Cherry Mix (Frankie Dettori) als Zehnter und damit Vorletzter ganz schwach lief.
Die Amerikaner durften schon vor dem Dubai World Cup jubeln. Denn Saratoga County (Javier Castellano/George Weaver) stand seinen frühen Vorstoß im Dubai Golden Shaheen (mit 2 Mio. Dollar das höchstdotierte 1200-Meter-Rennen der Welt) mit einer Länge durch, die außen sehr schnell endenden Tropical Star und Godolphins Botanical erreichten ihn ebensowenig wie der Favorit Pico Central, der als Vierter wenig zwingend wirkte.
Eine Leistung der Extraklsse lieferte der Australier Elvstroem (Foto) im Dubai Duty Free (2 Mio. Dollar, 1777 m ab), avancierte unter Nash Rawiller zum Nachfolger von Paolini und Right Approach. Denn Start-Ziel mit 2,75 Längen die Oberhand zu behalten in diesem ausgesprochen offenen Feld, hatten ihm nicht allzuviele zugetraut. Immer wieder legte der Danehill-Sohn zu, vergrößerte seinen Vorsprung.
Dabei hatte Elvstroem, der zu Hause nur ‚Elvis‘ genannt wird, erst nach Dubai kommen können, nachdem man eine 200.000 Dollar teure Versicherung für ihn abgeschlossen hatte. Grund – der hohe Zuchtwert als Sohn des Ausnahme-Sires Danehill.
Der Amerikaner Whilly hatte den Ehrenplatz jederzeit sicher vor Right Approach, der sich erneut toll schlug, Alkaadehem und Prince Kirk. Etas mehr hatte man sich von HK-Cup-Heldin Alexander Goldrun versprochen, doch kam sie über Platz sechs nicht hinaus. Noch schlimmer erwischte es Godolphins Sights On Gold. Der Dettori-Ritt landete auf sehr kurzer Distanz auf dem allerletzten Rang.
Ein bitteres Waterloo erlebte Frankie Dettori (Foto), der Godolphin-Star blieb ausgerechnet an diesem Abend sieglos. Das hatte er sich bestimmt nicht träumen lassen.
Auch im Kahyala Classic, dem 250.000er für Arabische Vollblüter, blieb die erste Farbe einiges schuldig. Denn für Hamdan Al Maktoum glänzte im fünfköpfigen Lot nicht der Richard Hills-Ritt Al Saoudi (wurde Zweiter), sondern der von Willie Supple gerittene Madjani.