Wenn die Pläne, die eine Gruppe von russischen Unter-nehmern vorgelegt haben, Wirklichkeit werden, dann könnte das Moskauer Hippo-drom demnächst auch große internationale Meetings durchführen. Eine fünfköpfige Delegation, bestehend aus Vertretern des russischen Jockey Clubs und des Moskauer Hippodroms, weilte während der vergangenen Woche in Hong Kong, um dort neue Eindrücke zu sammeln, nachdem man zuvor bereits die Bahnen in Dubai, Longchamp, Ascot und den Curragh besucht hatte.
Die Delegation weilte in Hong Kong auf Einladung des Hong Kong Jockey Clubs und von Alec Wildenstein, der zum Ehrenmitglied des russischen Jockey Clubs erklärt wurde, nachdem er dem Moskauer Zoo eine Giraffe geschenkt und reges Interesse an geschäftlichen Beziehungen zwischen Russland und Frankreich signalisiert hatte.
Mit dem wachsenden Wohlstand in Russland ist auch das dortige Interesse an Rennsport und Zucht gestiegen. So haben in den vergangenen Monaten bei Auktionen wie Goffs und Tattersalls zahlreiche Käufer aus Russland Pferde erworben, die zukünftig in ihrer Heimat starten sollen, dann aber auf deutlich besseren Bahnen als es derzeit der Fall ist.
Wie Wladimir Schukowsky, Direktor der Moskauer Rennbahn, erklärte, will man sich der neuen Entwicklung stellen und die im Jahre 1950 zuletzt renovierte Rennbahn in einen der heutigen Zeit angemessenen Zustand versetzen. Zwei bis drei Jahre würde dieses Projekt in Anspruch nehmen, doch gilt es vorher noch die Finanzierung sicherzustellen.
Hilfe erwartet man vom Staat, den Banken sowie von privaten Investoren, wie beispielsweise einem der Mitglieder der Delegation, der als einer der reichsten Unternehmer Russlands gilt.
Zur Reisegruppe gehörte ferner ein wichtiger Vertrauer von Präsident Wladimir Putin, der schon immer als Fan des Rennsports galt und noch im Juli anlässlich des Präsidenten Cups auf der Rennbahn weilte. Dieser wurde erstmals vor zwei Jahren entschieden.
Am Start maßen bislang Pferde aus Frankreich, der Türkei und der Ukraine ihre Kräfte mit den besten Russen. Dieses Meeting könnte der Ausgangspunkt weiterer internationaler Aktivitäten werden.
