Gruppe I-Hattrick: Albanova die Queen von Deutschland!

In Newmarket saßen am Sonntagnachmittag Besitzerin Kirsten Rausing und Trainer Sir Mark Prescott gemeinsam vor dem Internet-Rechner. Rausing trug dasselbe Kleid wie bei den vorangegangenen Gruppe I-Erfolgen ihrer Stute Albanova. Aus Aberglaube war sie nicht nach Köln gereist. Erlebt hätte sie dort die größte Stunde ihrer Alzao-Tochter, der unvergleichlichen Schimmelstute, die die Herzen der deutschen Turffans im Sturm erobert hat.

Zum sage und schreibe dritten Mal schnappte Albanova (Foto) auf Gruppe I-Level auf unserem Bahnen zu. Zum ersten Mal saß dabei Prescott-Jockey Seb Sanders im Sattel der 24:10-Favoritin. Doch der Gruppe-Hattrick im IVG – Preis von Europa wurde der Fünfjährigen alles andere als leicht gemacht.

Denn es war Saldentigerin, die mit Andrasch Starke dem mit 155.000 Euro dotierten Top-Event der Weidenpescher Turfsaison über 2400 Meter den Stempel aufdrückte. Erneut legte sich die Mitfavoritin mächtig ins Zeug. Starke ließ sie einfach galoppieren, machte (auch wenn das nicht die Order gewesen war) einen riesigen Job und hatte bald schon mehrere Längen Vorteil auf die Konkurrenz. Albanova erkannte man hinter dem Tschechen Darsalam auf dem dritten Rang.

Und in der Geraden stiefelte Saldentigerin tapfer weiter. Kurz sah außen der von weit hinten groß aufziehende Egerton wie der Sieger aus, dann kam Albanova, und auch Darsalam, der sich unterwegs mächtig hatte schieben lassen, gab sich nicht geschlagen.

Mit jedem Schritt näherte sich Albanova der ‚Tigerin‘ und kam tatsächlich noch mit einer halben Länge vorbei. Zwei Stuten also vorne, und der erste Triumph einer Lady in der 41-jährigen Geschichte des Rennens!

‚Das war eine außergewöhnliche Leistung von Trainer Mark Prescott‘, schilderte Lord John FitzGerald als Vertreter des Coaches. ‚Vielleicht startet sie jetzt noch im Premio Roma. Es ist definitiv ihre letzte Saison.‘

Auch im Lager von Saldentigerin durfte man hochzufrieden sein. ‚Wenn ich ein Pferd wie sie reiten dürfte, würde ich wieder anfangen mit diesem Job‘, flachste im übrigen Kevin Woodburn als Zuschauer. ‚Sie könnte noch ein Gruppe I-Rennen in Rom über 2000 Meter bestreiten. Das war eine sehr starke Leistung, leider ist sie zu Beginn immer sehr fleißig‘, meinten Besitzer Heinz Harzheim und Trainer Peter Schiergen unisono.

Darsalam steckte nie auf. ‚Wir sind zufrieden, aber die Siegerin kam schon etwas in unsere Spur‘, hieß es aus seinem Umfeld. Doch die Stewards beließen es bei einer Überprüfung.

Egerton schien kurz alle Chancen zu haben. ‚Er kam von zu weit hinten, da ist er auf diesem Boden nicht spritzig genug. Jetzt ist Schluss für diese Saison‘, sagte Trainer Peter Rau.

Die Park Wiedingerin Deva verkaufte sich deutlich hinter diesem Quartett, das nicht weit auseinander einkam, als Fünfte solide, der von Well Made angeführte Rest war chancenlos.

547.214 Euro flossen durch die Weidenpesch-Kassen an diesem großen Tag. Die Stimmung war glänzend, der Besuch ebenfalls ausgezeichnet.

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