Die Attraktion zum Europa-Start: Peslier-Power in K?ln!

Es gab schon gewisse Befürchtungen, was die Besetzung der Großen Europa-Meile, dem Topereignis des Samstags beim Europa-Meeting anbetraf, der gut dotierten Vorspeise vor dem Hauptgang mit dem Preis von Europa am Sonntag. Insbesondere da die aktuell besten Meiler der deutschen Zucht nicht in der Starterliste stehen: Martillo, weil auf ihn andere Aufgaben warten, und Pepperstorm, weil er vergangene Woche sein Quartier in Mülheim/Ruhr mit einem Stall in Newmarket vertauscht hat, demnächst in den Godolphin-Farben antreten wird.

Doch ein willkommener Schub für das Meilenrennen kam von unerwarter Seite. Bei der endgültigen Starterangabe am Mittwoch wurde der englische Gast Putra Pekan mit Olivier Peslier (Foto) als Reiter angegeben.

Putra Pekans Trainer Michael Jarvis war geraume Zeit auf Jockeysuche gewesen, hatte zunächst Terry Hellier (reitet Eagle Rise) ins Auge gefasst, erhielt dann von Andrasch Starke (sitzt auf Peppercorn) eine Absage, konnte Andreas Suborics (gesperrt) nicht engagieren, bis er zum Entschluss kam: „Dann suche ich mir halt selber einen Reiter.“

Olivier Peslier ist somit zu einem wichtigen Plus in dieser mit 65.000 Euro dotierten Prüfung geworden, und ohne Chancen tritt er keineswegs an. „Er braucht weichen Boden“, meint Jarvis zu Putra Pekan, ein Sechsjähriger, der auf für ihn passenden Boden im Frühjahr zwei Listenrennen gewinnen konnte. Und weich wird der Boden in Köln bestimmt, vielleicht sogar schwer, denn für Mitte und Ende der Woche wurden in Köln Regenfälle angekündigt.

Auf einen Volltreffer darf aus heimischer Sicht vor allem die Familie Ullmann hoffen, denn mit Assiun (Gestüt Schlenderhan) und Eagle Rise (Georg Baron von Ullmann) sind zwei Familienmitglieder prominent repräsentiert. Assiun hat sich unter der Regie von Peter Schiergen in der Gilde unserer Spitzenmeiler längst etabliert, war in Hoppegarten und Iffezheim in extrem starker Konkurrenz nur absoluten Spitzenpferden unterlegen.

Wechseln musste man diesmal den Jockey, da Stalljockey Andreas Suborics bekanntlich mit seiner Berufung keinen Erfolg hatte und am Zaun steht (siehe auch Extra-Meldung). Filip Minarik könnte nun diese große Chance nutzen.

Terry Hellier steuert Eagle Rise aus dem Schütz-Stall, der nach einem Abstecher auf die Zwei-Kilometer-Strecke wieder auf seine Paradedistanz zurückkehrt. Und mit Rang zwei zu Pepperstorm in der Globetrotter-Meile hatte der Ex-Winterfavorit hier auf dieser Bahn zuvor eine Bombemform hingelegt, die ihm auch hier berechtigte Chancen einräumt.

Sogar vor Assiun landete im klassischen Mehl-Mülhens-Rennen der von Andreas Trybuhl trainierte Lazio, der anschließend teilweise nicht ganz den hohen Erwartungen gerecht wurde.

In seiner erstaunlichen Karriere hat der Hof Wittloher Ryono (Tony Castanheira) immer wieder positiv überrascht. Der Prix Messidor-Triumphator, zuletzt in Deauville mit sehr hohem gewicht engagiert, muss hier sicher mit seinem gefürchteten Speed nur wenige Gegner fürchten.

Sicher noch nicht am Ende seiner Möglichkeiten dürfte der Dreijährige Moon over Miami (Jozef Bojko) angelangt sein, der zuletzt auf Listen-Parkett in Baden-Baden nicht alles passend fand.

Vielleicht gibt es aber auch eine Neuauflage des Erfolges von Peppercorn, der vor zwölf Monaten seinen Bruder Peppershot schlug. Trainer Uwe Ostmann engagierte diesmal Andrasch Starke als Jockey.

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