„Sie ist eine der besten, die ich je geritten habe“, sagte Gary Stevens über seinen letzten Frankreich-Sieger. Gemeint war Grey Lilas. In Deauville galoppierte sich die Dreijährige vor zwei Wochen auf Gruppe-Level mit einem überlegenen Sieg für den Prix du Moulin an diesem Sonntag warm. Und nach dem Gruppe I-Rennen über 1600 Meter wusste jeder, was der amerikanische Star-Jockey meinte.
Denn leicht und locker gewann die Danehill-Tochter, die zum bereits 62. Gruppe I-Sieger ihres Vaters wurde, das mit 300.000 Euro dotierte Prestige-Rennen im Bois du Boulogne. Ammerland hat eine neue Borgia! Und am Ende ist die in Deauville als Jährling ersteigerte Schimmel-Lady noch lange nicht.
Und wo waren die anderen Deutschland-Hoffnungen Martillo und Paolini? Beide waren unter dem Strich chancenlos. Paolini erreichte nach einem wenig glücklichen Rennverlauf mit zunächst einmal keiner freien Passage auf der Geraden Platz sechs, Martillo wurde Achter.
Dabei hatte es vor allem für den Höny-Hofer Mitte der Geraden gar nicht schlecht ausgesehen. Als William Mongil außen mit dem 2000 Guineas-Sieger aufbrummte, stand die Wettbude in Baden-Baden kopf. Alles war gekommen, um Deutschlands Star-Meiler zu sehen. Alle feuerten Martillo an. Vergeblich.
Schnell hatte Martillo beim Angriff auf Grey Lilas, die früh unter Eric Legrix früh an die Spitze musste, sein Pulver verschossen, wurde am Ende noch von den anfliegenden Speed-Pferden überlaufen. Paolini verkaufte sich bei seinem Comeback unter Eduardo Pedroza tapfer, hätte mit ein wenig mehr Glück sich eventuell ein Platzgeld geschnappt.
Für Ammerlands Ausnahme-Stute wird es nun in Richtung Prix de l`Opera gehen. Dort wird Grey Lilas kochendheiße Favoritin sein, dürfte nach der am Sonntag gezeigten Form vor dem zweiten Fabre-Starter Diamond Green und O’Briens Antonios Pius nach internationalem Rating eine der aktuell besten Stuten Europas überhaupt sein.
