Mit einer Platzierung wären wir schon sehr zufrieden gewesen, aber er kommt auf Linkskursen am besten zurecht‘, durfte sich Trainer Dave Richardson nach dem Preis von Schlenderhan (Listenrennen, 32.000 Euro, 1600 m) freuen. Denn mit Stall Hoppegartens Forver Free gelang ihm eine riesige Überraschung, auch wenn der Wallach früher bereits auf Gruppe-Level mehr als ordentlich gelaufen war.
Norman Richter machte auf dem Platini-Sohn, der in dieser Saison mit einer Siegesserie in Altersgewichtsrennen wieder Vertrauen gefunden hatte, alles richtig.
Er pochte ganz auf den Speed der 193:10-Chance, während Lazio das Feld vom Start weg anführte. Er hielt auch im Einlauf noch stand, als die Gegner von allen Seiten kamen. Außen hatten Nicolaia und Avenir Rubra sehr starke Momente, innen versuchte es Barrichello. Und schließlich flog unter Filip Minarik ganz außen der ebenfalls stark unerschätzte Ittlinger Activo heran, der wenig weiter gewonnen hätte.
Aber Forever Free rettete sich am inneren Flügel nach Hause und schaffte noch die Sensation. ‚Norman hat ihn phantastisch geritten. Vielleicht nennen wir ihn jetzt für ein Listenrennen am nächsten Wochenende in München nach, da er so gut auf dem Posten ist‘, analysierte Richardson.
Activo verkaufte sich auf dieser Distanz prächtig. ‚Ich hatte schon länger im Sinn, es einmal auf einer kürzeren Strecke zu versuchen. Wir sind sehr zufrieden‘, meinte sein Betreuer Peter Rau. Lazio ging diesmal ungewohnt von vorne.
‚Es hatte sich abgezeichnet, dass kein Frontrenner in diesem Feld sein würde, da hat sein Reiter selbst das Heft in die Hand genommen‘, berichtete Andreas Trybuhl.
Nicolaia stand nicht ganz durch. ‚Auf den letzten zwanzig Metern kam sie nicht mehr weiter‘, sagte Jean-Pierre Carvalho. Avenir Rubra verfehlte nur knapp einen besseren Platz. Riesenpech hatten Madresal (Simon Stokes: ‚Er saß mehrmals fest, da wäre mehr drin gewesen‘) und vor allem der Schlenderhaner Tiberius Caesar.
‚Da braucht man nicht viel dazu sagen. Jeder hat das gesehen‘, bedauerte Racingmanager Paul Harley, dass der Mitfavorit sich völlig festfuhr. Zum Schluss wurde er dann in Ruhe gelassen.