Grand Prix: Trio infernale von der Insel: Mubtaker und Co.

Beim Internationalen Club wurde am Donnerstag bereits ein Szenario entworfen, bei dem ein Pferd aus der Starterliste des Volkswagen Großer Preis von Baden entfernt werden musste. 17 Kandidaten waren bei der Vorstarterangabe im Rennen verblieben, „die werden doch alle angegeben und nur sechzehn können laufen“, hieß es, doch dazu ist es dann doch nicht mehr gekommen.

Als am Donnerstag morgen die Starterangabe über die Bühne gegangen war, verblieben noch elf Teilnehmer für das 800 000 Euro-Spektakel, und es ist nicht einmal sicher, ob die auch an den Ablauf kommen werden – das hängt von der weiteren Wetterlage in Iffezheim ab.

Eine für die Besetzung des Rennens wegweisende Entscheidung fiel in den Abendstunden des Donnerstags. Marcus Tregoning entschied sich, das aktuelle Aushängeschild seines großen Stalles, den sieben Jahre Hengst Mubtaker nach Iffezheim zu schicken. Zuvor hatte es unzählige Telefonate gegeben, wobei insbesondere das Management der Maktoum-Pferde eingebunden war.

Besitzer von Mubtaker ist Hamdan-al-Maktoum gleichzeitig Eigner von Bandari, zudem hatten seine Brüder auch noch Dubai Success und Mamool im Rennen. Es war klar, dass diese nicht an den Start kommen würden, wenn der auf dem Papier deutlich bessere Mubtaker laufen würde. Tregoning drehte sogar die Nummer seines Kollegen Sir Mark Precott, um herauszubekommen, was dieser mit Albanova vorhaben würde. Als dieser aus dem Heath House in Newmarket „No“ durch den Hörer sprach, wurde der letztjährige „Arc“-Zweite fest für Baden-Baden nominiert.

Der Silver Hawk-Sohn führt ein Trio englischer Pferde an, das in dieser Qualität schon lange nicht mehr in Deutschland am Start war. Denn Warrsan und Gamut, die Mubtaker von der Insel begleiten werden, haben beide in diesem Jahr Gruppe I-Rennen gewonnen, sind formstarke Grand Prix-Pferde, und es ist nicht ganz unmöglich, dass sie auch dem Favoriten ein Bein stellen können. International gesehen ist der „Grand Prix“ in diesem Jahr von ungewöhnlich guter Qualität, und es wird ein harter Gang für die deutschen Pferde werden.

Mit Kieren Fallon wird – zumindest nach dem Stand der Dinge von Donnerstag – der amtierende britische Champion in den Sattel von Gamut steigen. Bekanntlich ist der 39jährige am Mittwoch kurzfristig in Haft gewesen, doch nimmt der Jockey Club bezüglich seiner Lizenz eine abwartende Haltung ab.

Kein Grund vorhanden also, warum Fallon („Ich freue mich sehr auf den Ritt auf Gamut, er ist bestens in Form“) nicht reiten sollte. Für Warrsan wurde der australische Star Kerrin McEvoy gebucht, da der reguläre Partner des Hengstes, Darryll Holland, ein Engagement in Paris hat. Und Mubtaker wird natürlich von Richard Hills geritten.

Reichlich zwei- und vierbeinige Qualität also, der aus deutscher Sicht die Erstplatzierten aus dem Derby entgegentreten wollen. Shirocco (Foto), Malinas, Omikron – das Trio ist wieder dabei, wobei sich alle Augen natürlich auf den Ullmann-Hengst richten. Es ist sein erster Start nach dem Derbysieg, es gibt optimistische Signale aus seiner Umgebung (es gab zwischenzeitlich sogar eine Trainingseinheit in Krefeld) und sein Trainer Andreas Schütz sagt ganz klar: „Ich würde sehr gerne in Baden-Baden laufen und ich gehe auch davon aus, dass es geschieht.“

Nur: Am Donnerstag gab es über dem Iffezheimer Hippodrom strahlenden Sonnenschein, der zur Freude der Veranstalter auch noch anhalten soll (wenn nicht ein Gewitter dazwischen kommt), so dass das Geläuf am Wochenende sicher gut sein wird. Möglicherweise zu gut für das Team von Shirocco, denn sein wichtigstes Ziel in diesem Jahr ist und bleibt der Prix de l’Arc de Triomphe und da könnte auch der Prix Niel kommenden Sonntag als Vorbereitung eine Alternative sein. Allerdings wäre es sicher bedauerlich, wenn im wichtigsten Grand Prix des Jahres der Derbysieger fehlen würde.

Nimmt man die Hamburger Form als Maßstab, dann haben Malinas und Omikron gegen ihn keine Chance. Von den übrigen deutschen Pferden wird Simonas mit „viel Mumm“ (Andreas Wöhler) gesattelt. Er ist in diesem Feld sicher mehr als ein krasser Außenseiter, denn für Egerton, Mohandas und Well Made (wie immer unsicherer Starter, benötigt weichen Boden) ist es doch zu schwer.

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