Anhebung zahlt sich aus: Super-Stuten-Feld in Bremen

Im vergangenen Jahr beschloss das europäische Pattern-Race Kommitee, das über die Gruppe- und Listenrennen wacht, die Zahl der besseren Stutenrennen in Europa drastisch heraufzusetzen. Mit ein Grund dafür war der Exodus vieler guter älterer Stuten in die USA, wo es gerade für vier- und fünfjährige Pferdedamen reichlich gut dotierte Rennen gibt. Dem sollte mit der qualitativen Anhebung von mehreren Rennen ein Gegengewicht geschaffen werden.

Zu den „angehobenen“ Rennen zählt der Grosse swb Stutenpreis von Bremen (der Sponsor ist bereits zum sechsten Mal dabei), das mehrere Jahre als Listenprüfung über die Bühne ging, jetzt als Gruppe-III-Rennen mit der üppigen Dotierung von 65 000 Euro seine Premiere feiert. Das hat auch eine ausgesprochen prominente Starterin angezogen, denn aus England reist die letztjährige Oaks-Dritte Summitville an.

Noch am Mittwoch war die Grand Lodge-Tochter in den Yorkshire Oaks gegen die Elite der englischen Stuten unter Order. „Wenn der Boden zu weich wird, dann läuft sie am Sonntag in Bremen“, hatte Trainer James Given schon zuvor gesagt. Und genauso ist es gekommen, die schlechten Witterungsbedingungen auf der Insel haben ihn umdenken lassen. Ob Summitville, die erstmals in ihrer Karriere von Jimmy Quinn (Foto) geritten wird, in der Vahr passendes Geläuf antreffen wird, muss man natürlich erst einmal abwarten.

Aus deutscher Sicht könnte Deva (Jean-Pierre Carvalho) eine gefährliche Gegnerin sein. Sieben Starts, fünf Siege, ein unglücklicher zweiter Platz in Italien und eine vorzeigbare Leistung im Grossen Dallmayr-Preis – das ist eine ausgezeichnete Bilanz.

Bei den Dreijährigen springt natürlich Vallera ins Auge. Gestüt Auenquelles Monsun-Tochter hat auf Gruppeebene bereits in Hamburg punkten können. Zu den chancenreichen Pferden muss auch Daytona gezählt werden.

„Es wird ein weiterer Sprung verlangt, doch warum sollte sie ihn nicht bewältigen?“ gibt sich Christian von der Recke bei Mariella durchaus zuversichtlich. Und Andreas Löwe attestiert der deutlich verbesserten Wild Angel, für die Gary Hind als Jockey gewonnen werden konnte, „Überraschungspotenzial“.

Mit bärenstarker Gesamtform kommt aus Frankfurt Mity Dancer in den Norden und Trainer Dave Richardson kann sich glücklich schätzen, dass er mit Terry Hellier einenabsoluten Jockey der Stunde gewinnen konnte. Anna Victoria, Antique Rose, Kastoria, Quetena und Wurfklinge komplettieren das ausgesprochen hochkarätige Feld.

Bei einem neugeschaffenen 2600-Meter-Rennen für Dreijährige haben die Ställe noch nicht recht angebissen, wobei allerdings die Qualität nichts zu wünschen übrig lässt. Quartier Latin ist imerhin der Sieger im Hamburger „Ersatz-Derby“ und auch Aesop und Lüttis Champ haben schon genug gezeigt. Gute Pferde dürfte man auch bei den Zweijährigen am Ablauf sehen.

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