Bereits im letzten Jahr endete die Arlington Million in Chicago mit einem dramatischen Finale, als der quasi als Sieger feststehende Storming Home kurz vor der Ziellinie scheute, die Gegner behinderte und seinen Reiter Gary Stevens ins Gras beförderte. Und auch bei der 2004-Austragung hatten die Stewards wieder Arbeit. Und schließlich mussten sie auch diesmal den eigentlichen Sieger, Aidan O’Briens Hengst Powerscourt, disqualifizieren.
Unter Stalljockey Jamie Spencer war der Runner-up zu Intendant aus dem Dallmayr-Preis in der Geraden aus dem Mittelfeld an die Spitze gestürmt, verließ Mitte der Geraden bei seinem Angriff jedoch die Gerade Linie und behinderte den an zweiter Stelle liegenden Epalo, der seinerseits den ganz innen stark werdenden Kicken Kris an die Rails drückte. Dessen Jockey Kent Desormeaux winkte jubelnd mit der Peitsche, obwohl er hinter dem leichten Sieger Powerscourt nur als Zweiter über den Zielstrich kam.
Epalo (ging mit 50:10 als Favorit an den Start), der unterwegs hinter Vespone und Sabiango (wurde schließlich Vorletzter) an dritter Stelle lag, wurde auf den letzten Metern noch vom dritten Europäer, Magistretti überlaufen, war eigentlich Vierter. Doch es war klar, dass es sofort eine Überprüfung seitens der Stewards geben würde.
Und die brauchten nicht lange, um schließlich Powerscourt auf den vierten Platz hinter Epalo zurückzustufen. So hieß der Sieger letztlich Kicken Kris (8-1) und kam aus dem Stall von Michael Matz.
Als Dritter hat sich Epalo in diesem hochklassigen Feld sicher nicht blamiert, dürfte sich für ähnliche Aufgaben ein weiteres Mal empfohlen haben.
60 Minuten zuvor lief die für Ingeborg von Schubert und Gary Tanaka laufende Monsun-Tochter Aubonne als Sechste in den Beverly D. Stakes (Grade I, 1900 m, 750.000 Dollar) ein gutes Rennen. Zu einem Kurs von 80:10 war die von Eric Libaud trainierte Vierjährige in diesem Stutenrennen als dritte Favoritin angetreten.
Jockey Edgar Prado versuchte es mit ihr aus einer inneren Startnummer von der Spitze aus, was aber gegen die Order war, denn die Stute sollte auf keinen Fall vorne gehen. Aubonne kam auch noch als Erste in den Einlauf, wo aber die Attacken von allen Seiten kamen.
Im Ziel war sie schließlich rund zwei Längen hinter der Siegerin. Die kam wieder einmal aus dem Godolphin-Stall und hieß Crimson Palace. Mit Frankie Dettori setzte sich die 100:10-Chance gegen die Amerikanerin Riskaverse und die von Aidan O’Brien trainierte reijährige Necklace durch.
‚Der Jockey hat gesagt, wenn er sie hätte verstecken können, hätte sie um den Sieg mitreden können‘, hieß es aus der Umgebung von Aubonne nach dem Rennen.