Helliers Super-Finish: Albanova ?rgert die Deutschen

Man hatte ihr nur wenig zugetraut, hatte gedacht, dass sie als Jahredebutantin doch einen sehr schweren Stand haben würde. Dabei war ihr Ehrenplatz zu Mamool im letztjährigen Preis von Europa noch in bester Erinnerung. Die Rede ist von Albanova, der englischen Gaststute, die in den bekannten Farben von Kirsten Rausing zum größten Schlag ihrer Karriere ausholte.

Mit einer enormen Portion Kampfgeist gewann die Alzao-Tochter mit dem WestLB-Deutschlandpreis in Düsseldorf am Sonntag ihr erstes Gruppe I-Rennen.

Es war auf dem regennassen Grafenberg-Geläuf eine wahre Schlacht in diesem mit 155.000 Euro dotierten Gruppe I-Rennen über 2400 Meter. Der Pilot Rotteck hatte den immer an zweiter Stelle galopierenden 21:10-Favoriten Brian Boru (Jamie Spencer) im Einlauf bald abgeschüttelt und einen guten Vorteil.

Doch dann brachte Terry Hellier, ohnehin ein Mann für alle Fälle in dieser Art von Rennen, die schon im Schlussbogen zügig aufgerückte Albanova in Position, und ganz an der Außenseite machte Andrasch Starke Dayano so richtig flott.

Beide kamen immer näher und Albanova streckte sich nach einem Glanzfinish dem Pfosten entgegen, hatte schließlich einen Hals-Vorteil auf Dayano, der den Derby-Jahrgang am besten repräsentierte, sowie den großartig standhaltenden Rotteck (Jiri Palik).

‚Der Boden war genau passend für sie. Es sind schon weitere Gruppe I-Rennen mit ihr angepeilt. Eventuell könnte Albanova nach Baden-Baden gehen, danach ist der Arc eine Möglichkeit‘, berichtete Lord John FitzGerald in Vertretung für Trainer Sir Mark Prescott.

Und Enno Albert, ein enger Vertrauter, von Kirsten Rausing (verfolgte das Rennen in Newmarket), fügte an: ‚Sie hat jedes Jahr bei ihrem ersten Start gewonnen. Da Albanova etwas startschwierig ist, haben wir auf einen deutschen Jockey vetraut. Und sie bezog heute anstandslos ihre Position. Sie sollte in Training bleiben, da in England eine Reihe neuer Stutenrennen ins Leben gerufen wurde.‘

Dayano verkaufte sich prächtig. ‚Er ist wieder ganz der Alte. Ich denke, auf einem anderen Boden hätte er gewonnen. Oft wird er dieses Jahr nicht mehr laufen‘, berichtete Dr. Andreas Jacobs.

Auch Rottecks Anhang war zufrieden: ‚Eigentlich sollte er nicht vorne gehen, aber der Jockey hat das Beste daraus gemacht. Es ist noch offen, wo wir weitermachen‘, erläuterte Hartmut Steguweit.

El Tiger lief als Vierter solide, ohne Chance auf mehr, dann erst folgte als Fünfter der enttäuschende Brian Boru. ‚Das war schon sehr enttäuschend‘, brachte es Jockey Jamie Spencer auf den Punkt.

Völlig unter Form blieb dahinter La Ina, auf der der Ire Wayne Lordan auch einen wenig inspirierenden Ritt zeigte, an letzter Stelle ging. ‚Kein Kommentar‘, war Trainer Andreas Trybuhl zunächst enttäuscht, doch dann berichtete er später: ‚La Ina hat auf dem Weg in den Stall einen Hustenreiz gezeigt. Sie hat Gras und Dreck in Maul, Nase und Luftröhre bekommen.‘

Senex trudelte auf unpassendem Boden als Letzter ein, man hätte in seinem Lager wohl besser Well Made starten lassen und hatte sich mal wieder verpokert.

Nächste Renntage

Galopprennen in Deutschland
Do., 18.09. München
Sa., 20.09. Berlin-Hoppegarten, Saarbrücken
So., 21.09. Dortmund, Hannover, Billigheim
Sa., 27.09. Dresden
So., 28.09. Köln, Mannheim
Do., 02.10. Honzrath
Galopprennen in Frankreich
Mi., 17.09. Moulins, Toulouse
Do., 18.09. Auteuil, Le Croise-Laroche
Fr., 19.09. Saint-Cloud
Sa., 20.09. Chantilly, Lion d’Angers
So., 21.09. Lyon Parilly, Fontainebleau
Mo., 22.09. Angers, Vichy