Das dürfte es auch nur in Österreich geben, dass nämlich zwei Mal das ‚Blaue Band‘ für den Sieger eines Derbys vergeben wird. Nachdem auf der traditionsreichen Freudenauer Anlage am 31. Mai das mit 50.000 Euro dotierte und über 2400 Meter führende Freudenauer Derby entschieden wurde, ist am Sonntag die neue Ebreichsdorfer Bahn an der Reihe. 120.000 Euro sind für die neun Teilnehmer nach 2200 Metern zu verdienen, womit man sich sowohl in Dotierung als auch Distanz von Freudenau unterscheidet.
Mit Tamburlaine weisen beide Derbys eine Gemeinsamkeit auf, denn der von Gerhard Schadler gerittene Hengst war in der Freudenau dabei, wo er Neunter wurde, und sucht nun eine neue Chance. Mehr als eine Außenseiterrolle dürfte ihm aber auch bei der zweiten Bewährungsprobe nicht zukommen, denn die Favoriten stellen andere Pferde dar. So z. B. der von Mario Hofer (Foto) für den Stall Jenny trainierte Siberion, der seine beiden letzten Starts in Gruppe-III-Rennen bestritt, dabei mit Platz drei in Frankfurter Bankhaus-Metzler-Preis unter Ian Mongan sogar einen ausgesprochen guten Eindruck hinterließ.
Und genau diesen Mongan hat Hofer wieder verpflichten können, nachdem zunächst der in der Schweiz tätige deutsche Ex-Champion Georg Bocskai als Steuermann vorgesehen war.
Das deutsche Element ist in dieser Prüfung überhaupt stark vertreten. So bietet der Iffezheimer Werner Hefter mit Mohandas und Oublies ca sogar zwei Pferde auf, die mit guten Chancen aufgeboten werden. Die kann aber auch der von Andreas Löwe in Köln vorbereitete Chiron für sich beanspruchen, denn der Hengst hat seine beiden letzten Rennen zu seinen Gunsten entschieden. Im Stall der Riemer Trainerin Jutta Mayer steht Andre Chenier. der unter Alessandro Schikora antritt.
Italienische Interessen vertritt der im Gestüt Westerberg gezogene und im Vorjahr nach Italien ausgeführte Larofino, für den Trainer Renato Monaco Peter Raus Stalljockey, Andreas Helfenbein, engagieren konnte.
Eine Stunde später bestreitet Helfenbein seinen zweiten Einsatz, wenn er im Magna Racino Sprint (20.000 Euro-1200 Meter) mit Xcess Baggage gegen elf Konkurrenten, darunter auch den von Georg Bocskai gerittenen Taypan, ein früheres Rau-Pferd, antritt.
Dieser erste Derby-Tag in Ebreichsdorf könnte ein guter Tag für den Krefelder Stall Stall von Mario Hofer werden, denn neben Siberion sollen noch Pappus und Banyu Hill unter Ian Mongan auftrumpfen. Der aus einer Pause kommende Pappus hat es zum Auftakt der Veranstaltung im Born Wild Steher-Preis (20.000 Euro-2000 Meter) vor allem mit dem Hoppegartener Linux unter Jiri Palik zu tun.
Der Schützling von Werner Bauermeister verkaufte sich zuletzt im Ausgleich II sehr gut, tritt also als ausgesprochenes Formpferd an. Als Formpferd ist auch Banyu Hill zu betrachten, denn der Dreijährige hat nach dem Maidensieg in Köln später den Sprung in den Ausgleich II glatt bewältigt und könnte auch gegen Gegner wie One Touch (Georg Bocskai) und Berber (Thomas O’ Sullivan) die Oberhand behalten.











